Concordia – FC Posavina 4:2 (2:0)

8. Dezember 2019
Kreisoberliga Frankfurt

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Von Martin Gutmann

Der chinesische Dichter Du Fu (Tang Dynastie, um 700 n. Chr.) erklärt es uns mit einfachen Worten: „Das Reich ist zerstört, doch Fluss und Berge existieren weiter.“ Alles nicht so wichtig zu nehmen, ist also stets ein kluger Rat. Und doch sind manche Ereignisse (im kleinen Rahmen) für den Fortgang einer Geschichte (Spielzeit) wegweisend:

Es gibt Spiele unserer Mannschaft, die man einfach gesehen haben muss. Manchmal hat man ja dieses Gefühl, als ob die Spieler nicht denken würden, sondern einfach zusammen abrufen, was Woche für Woche trainiert wird. Dabei ensteht dann eine Dynamik, die absolut mitreißend ist. Einen solchen Tag erwischten gestern unsere Jungs. Es war sofort Leben auf dem Platz, der Aufbau saß, der Gegner orientierte sich an unseren Spielern. Und dann lagen wir auf einmal vorne, nach einer Ecke. Adi Mohr hatte sie getreten, Sebi Kaminski artistisch eingenickt. 1:0, siebte Spielminute. Und in der Folge zeigten die Concordia ihre ganze Klasse. Adi Mohr legte Sturmtank Drago Budimir ein blitzsauberes Tor auf, doch Schiedsrichter Seewald erkannte eine Abseitsstellung (12.). Kevin Jaeger knallte den Ball aus zehn Metern an die Latte und revolutionierte damit die Standards in der Materialtestung hohlwändiger Aluminiumstangen (15.). Richard Sieber setzte sich auf der Grundlinie durch und spielte Metin Cosgun frei, der am Fünfer den Ball nicht richtig traf (29.). Budimir scheiterte mit seinem präzisen Kopfball am tollen Torhüter unserer Gäste (35.). Unsere Abwehr stand dabei „bombensicher“ und ließ eigentlich gelegentlich mal einen Weitschuß zu. Benny Kress entschärfte das Wenige, das auf sein Tor kam. Und dann kam der Moment, als den Kroaten klar wurde, wie schwer das bei der Concordia werden kann. Adi Mohr spielte Joscha Stein genau in den Lauf und der traf aus gut 25 Metern mit selten gesehener Wucht zum 2:0 in den Winkel (41.).

Wer jetzt an ein Aufbäumen der um ihre letzte Aufstiegschance kämpfenden Kroaten dachte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Die Concordia machte auch in der zweiten Hälfte Druck und kam zu großen Möglichkeiten. Zunächst wurde Joscha Stein halbrechts im Strafraum freigespielt und verzog nur knapp (50.). Danach drang Budimir in den Strafraum ein, legte den Ball am Verteidiger vorbei und wurde übelst umgeholzt (55.). Doch Schiedsrichter Seewald hatte auch in der Nachbetrachtung „keine Berührung“ gesehen und ließ weiter laufen. In der 60. Minute schließlich kam Adi Mohr auf rechts durch, passte scharf auf Budimir, der aus kurzer Distanz zum wichtigen 3:0 einschob. Quasi im Gegenzug gab es einen fragwürdigen Freistoß aus 18 Metern und der letztjährige Hessenligaspieler aus Bad Vilbel, Kristian Pejic, verwandelte mit Hilfe von Richard Siebers Abfälschung (63.). Kaum eine Minute später hieß es nur noch 2:3 (62.), weil Kristian Pejic wieder schoß und der Ball unglücklich abgefälscht wurde. In der Folge war es hektisch auf dem Platz, Posavina machte Druck, kam jedoch kaum zu Chancen. Mit großem Willen und jeder Menge Kampfgeist wurde der Vorsprung gehalten, das Glück gezwungen oder auch der Bock umgestoßen. Als in der Nachspielzeit schließlich Richard Sieber den Ball Mitte der eigenen Hälfte aufnahm, die Linie herunter rannte, sich gegen drei Mann bis auf die Grundlinie durchsetzte und Kevin Jaeger das 4:2 servierte, brach sich großer Jubel Bahn. Den „Heinz Blüm-Ehrenpreis“ an den besten Spieler vergab zunächst Trainer Roland Stipp spontan an “Joscha Müller”, ehe Kenan Kovacevic sein Veto einlegte und Richard Sieber zum alleinigen Sieger erklärte. Adi Mohr hatte die ersten drei Treffer vorgelegt und Kevin Jaeger sein erstes Tor für die Concordia erzielt. Die Zuschauer jedoch hatten ein ganz eigenes Gefühl und vergaben an gleich sieben Spieler die gleiche Stimmanzahl. Glückwunsch also an die Mannschaft. Und das muss für heute reichen…

Concordia: Kress, R. Sieber, Kaminski, Kovacevic, Ilcken, Stein (Plöns), Müller, Cosgun, Mohr (Ringheim), Budimir (Kramer), Jäger. – Bank: Pereira, Kvaratskhelia, Jeglinger. – Trainer: Roland Stipp. – Tore: 1:0 Kaminski (7.), 2:0 Stein (41.), 3:0 Budimir (61.), 3:1 und 3:2 Pejic (64./65.), 4:2 Jäger (90.+2).

 

Concordia II – FG Seckbach II 3:1 (1:0)
Kreisliga A (Gruppe 2)

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Mit zwei Topspielern des spielfreien Gruppenligadritten reisten die Gäste selbstbewusst an den Rosegger. Doch sie trafen völlig unerwartet auf ein Concordia-Team, das seit langer Zeit die beste Leistung abrief. Beflügelt durch das 1:0 von Debütant Tim Knapp (siehe Foto), der nach einer Ecke den Braten roch und  am richtigen Ort stand (16.), boten alle Spieler eine tadellose  Einstellung, Laufleistung und Hilfestellung für den Mitspieler. Hinzu kam die fabelhafte Form von Felix Jeglinger als Spieltagsbestem im Kasten, die selbst die Seckbacher Verantwortlichen beeindruckte. Auch im zweiten Durchgang wurde hohes Tempo gegangen. Mirco Pusic, gerade erst aus unserer A-Jugend aufgerückt, war es, der wieder nach einer Ecke den richtigen Riecher hatte und zum 2:0 (76.) eindrückte. Nur vier Minuten später keimte wieder Hoffnung bei der FGS, als unser Schlussmann doch geschlagen war. Die Entscheidung brachte ein vorbildlicher Konter. Nachwuchsspieler Bene Borchert stürmte auf das Tor, zog ab und den vom Torwart abprallenden Ball versenkte Louis Haarhaus mit seinem zehnten Saisontor gnadenlos zum 3:1 (88.). Das war der Sieg, der entsprechend gefeiert wurde. rw

Concordia II: Jeglinger – Jurkic (46. Kracke), M. Sieber, Vock, Schestag, Grötzki, Haarhaus, Borchert (90 +1 Evans), Knapp, Pusic, De Oliveira (75. Bouasla). – Tore: 1:0 Tim Knapp (16.), 2:0 Mirko Pusic (76.), 2:1 Coemertpay (80.), 3:1 Louis Haarhaus (90.+1).