Concordia – FV Saz-Rock 3:4 (0:2)

Concordia – FV Saz-Rock 3:4 (0:2)
KOL Frankfurt
17. November 2019

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Von Martin Gutmann

„Das Wesen des Konjunktivs ist es, dass er nicht in der Wirklichkeit stattfindet“, sagte einst der der Concordia durchaus geneigte Joschka Fischer und auf die Frage, ob er den Hanse-Marathon wohl beenden werde: „Alles ist möglich, selbst dämliche Fragen wie Ihre.“ Nach der erneuten Niederlage gegen unseren direkten Konkurrenten FV Saz-Rock stehen wir in der Tabelle in völlig ungeahnten Regionen (wirklich) und verloren ein Spiel bei 17 zu 5 Torschüssen mit 3:4. Das ist zwar bittere Realität, die Leistung aber alles andere als unterirdisch. Sie war aber auch von schwacher Zweikampfführung im ersten Durchgang und von viel zu umständlichen Offensivbemühungen geprägt.

Als nach 22 Minuten der Ball im Tor hinter Benni Kress lag, schauten sich die unter dem Schirm hinter der Ersatzbank versammelten Unterstützer fassungslos an. Die Concordia hatte Saz-Rock im Griff, spielte ansehnlich und hatte bereits drei gute Chancen liegen gelassen. Doch Josiah Bridgeman traf mit dem ersten Torschuss der Gäste überhaupt aus 20 Metern flach den Innenpfosten und letztlich zum 1:0. Als in der 32. Minute Cem Akbaba zum 2:0 aus ebenfalls 20 Metern traf, war das der zweite Schuss auf unser Tor und man konnte unseren ehemaligen Außenminister fast schon granteln hören: „Wer das Wünschbare mit dem Machbaren verwechselt, der wird scheitern.“

Als in der zweiten Halbzeit Metin Cosgun zum 1:2 traf (60.), durfte kurz gehofft werden. Die Concordia warf alles nach vorne, erspielte Chance um Chance und fing sich in der 66. Minute prompt das 1:3 mit der dritten Möglichkeitr des sehr effektiven FV Saz-Rock. So darf man allerdings Ecken auch nicht verteidigen. Dann interpretierte der sonst stark pfeifende Schiedsrichter Patrick Rodrigez den deutlich zu hörenden Schlag gegen den Fuß unseres Verteidigers Pablo Pereira als Foul am Stürmer und gab Elfmeter: Sinan Coskun verwandelte zum 4:1 (81.). Die Concordia gab immer noch nicht auf und die mittlerweile mit „Gelb-Rot” dezimierten Gäste kamen nun nicht mehr ganz hinterher. So trafen Josch Stein (86.) und erneut Metin Cosgun (90.) kurz vor Schluss, doch zum Ausgleich langte es nicht mehr.

Bei einer vergleichbaren Niederlagenserie zu unserer Zeit hätten die damaligen Trainer für die kommende Woche die folgende (unsinnige) Parole ausgegeben: „Bringt die Laufschuhe mit, einen Ball seht ihr diese Woche nicht mehr.“ Der heutige Trainer Roland Stipp hat da eine völlig andere Idee, will die Spieler wieder aufrichten, Teamgeist und taktisches Verständnis schärfen. Und ich fordere für das nun anstehende schwere Auswärtsspiel bei Türkgücü: „Ho ho ho Chi Minh, kommt runter vom Balkon, unterstützt den Vietcong“, wobei die Concordia, was die Ausgangslage angeht, sicher ähnlich unterlegen scheint, wie einst das kleine asiatische Land den USA. Und das muss für heute reichen…

Concordia II – FC Serkeftin 3:1 (1:1)
Kreisliga A (Gruppe 2)

Diese Niederlagenserie ist beendet. „Wir haben den Bock umgestoßen“, meinte Innenverteidiger Benjamin Mettlach gut gelaunt nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Marius Bange (Offenbach). Die kurdischen Gäste wollten am Rosegger bei Nieselregen und kühlen Temperaturen Punkte im Abstiegskampf holen und gingen in der 34. Minute sogar 1:0 in Führung. Doch ihr Glück hielt nur eine Minute vor, da Torjäger Louis Haarhaus postwendend den Ausgleich schaffte. Mit seinem zweiten Treffer brachte Haarhaus in der umkämpften Partie die „Krokodile“ in der 57. Minute auf die Siegesstraße. Der FC Serkeftin hielt weiter dagegen und  kassierte vier Gelbe Karten. Nach 76 Minuten war für den 19-jährigen Benedikt Borchert Schluss. Trainer Pascale König, der mindestens für den Rest des Jahres auf Linksverteidiger „Pasi“ Stölze wegen einer Außenbandverletzung verzichten muss,  ersetzte den Mittelstürmer durch Diogo Jesus De Oliveira. Die Erlösung dann in der dritten Minute der Nachspielzeit: Mit seinem dritten Tor machte sich Louis Haarhaus zum Matchwinner und Spieltagsbesten. Mit 16 Zählern wurde der Anschluss an das hintere Mittelfeld geschafft. rw

Concordia II: Jeglinger, Jurkic, Mettlach, Peter, Eichler, Grötzki, Schestag, Pusic, Haarhaus, Vock, Borchert (76. De Oliveira). – Bank: Do O, Evans, Weldai.