Concordia – Preußen 5:1 (2:0)

Kreisoberliga Frankfurt, 2. März 2019

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Von Martin Gutmann

Die Kulisse beim Heimspiel gegen die „Preußen“ war aufgrund der Bundesligakonkurrenz ernüchternd, doch keiner der Anwesenden bereute trotz des verrückten Spielverlaufs im Stadtwald auch nur eine Sekunde, den Rosegger bevorzugt zu haben. Zumindest, wenn er Anhänger der Concordia war.

Die nur 30 Zuschauer bekamen eine bemerkenswert abgeklärte und über weite Strecken sogar begeisternde Leistung des jungen Concorden-Teams zu sehen. Die Gäste waren mit gestandenen Leuten wie Guiliano Amante, Rachid El Ghazouani, Oskar Copik und Daniel Wolf angetreten, dem vor zwei Wochen im Vorbereitungsspiel gegen den Gruppenligist 1. FC Königstein noch fünf Tore gelungen waren. Unser Trainer Roland Stipp präsentierte die vielleicht jüngste Heimmannschaft der Vereinsgeschichte mit den alle unter 21 Jahre alten Keno Hartmann, Saba Kvaratskhelia, Edin Zekan, Pablo Perreira und Thorben Wissel.

Das Spiel begann mit einigen abgeklärt anmutenden Aktionen der größer und kräftiger erscheinenden Gästemannschaft, doch nach kaum vier Minuten wurde der Plan des Trainers von unserer Mannschaft perfekt umgesetzt und es stand 1:0. Dani Hopf, Denker und Lenker des Concorden-Ensembles, spielte einen grandiosen Pass auf unseren erneut famos kämpfenden Außen Averil Ringheim, der hart und flach nach innen passte, wo Edin Zekan das Duell gegen seinen Bewacher gewann und aus kurzer Distanz überlegt einschob. In der Folge war von draußen zu beobachten, wie unsere Mannschaft von Sekunde zu Sekunde stärker wurde, immer in den Zweikämpfen war, sich geschickt anstellte, in der ersten Hälfte praktisch gar keine Chance zuließ (Torschussverhältnis 8:1) und offensiv beste Unterhaltung bot. Das 2:0 fiel bereits nach 18 Minuten nach einem Freistoß von Hopf als Kenan „Koko“ Kovacevic aus kurzer Distanz mit Geschick und Durchsetzungsvermögen abstaubte. Bereits unter der Woche hatte unser Winterneuzugang seine ungerechtfertigte Gelb-Rote Karte aus dem Saz-Rock-Spiel mit einem Mannschaftsessen vergolten (starke Aktion Kenan!), nun stand er in der neu sortierten Abwehr mit Routinier Matthias Müller „bombensicher“.

Wirklich beeindruckend war die Laufbereitschaft unserer Mannschaft, der die „Preußen“ letztlich nichts entgegen zu setzen hatten. Begeisternd war auch, wie unser „Floh“ Thorben Wissel sich in den Zweikämpfen immer wieder gegen sehr robuste Gegner durchzusetzen wusste. Bezeichnend für unser Spiel war schon eine Szene aus der 25. Minuten. Saba Kvaratskhelia „tanzte“ im Mittelfeld zwei Gegenspieler auf engstem Raum aus und schickte Averil Ringheim steil. Dessen Gegenspieler konnte es kaum fassen, dass er bereits jetzt den gefühlt zehnten Sprint anziehen musste und verdrehte genervt die Augen. Sowas nennt man „den Zahn ziehen“ und es gab anerkennenden Szenenapplaus von Concordias unter den Zuschauern weilenden Fußballgott Yuriy Dutchak (YDFG).

Die zweite Halbzeit begann und die Concorden-Bande schien sich so einiges vorgenommen zu haben. Das nächste Tor fiel jedenfalls bereits in der 47. Minute, nachdem Kvaratskhelia den etwas zu weit vor dem Tor postierten Gästekeeper Michael Schmitt ausgespäht hatte, aber aus 30 Metern nur die Latte traf. Der Abpraller wurde zwar nach Außen geklärt, dort aber wartete Ringheim und hob den Ball mit viel Gefühl zum 3:0 ins lange Ecke. „Kann man so machen”, kommentierte Yuriy. Kaum drei Minuten später schickte Hopf dann Kvaratskhelia steil, der vor dem Torwart eiskalt blieb und zum 4:0 einschob. Man mochte die ganze Welt umarmen, doch leider verletzte sich kurz darauf ohne Fremdeinwirkung unser Außenverteidiger Aitem Zahrani schwer (Achillessehnenriss, lange Pause, Merde). Die Concordia-Familie wünscht Dir gute Besserung, Aitem.

Der weitere Spielverlauf verliert natürlich an Bedeutung, wenn der Krankenwagen an den Platz fährt, um geliebte Spieler abzutransportieren. Deshalb in aller Kürze: Nach einem Freistoß konnten die „Preußen“ auf 1:4 durch den eingewechselten Marco Bracic verkürzen und kamen in der Folge gegen die von der Verletzung des Mitspielers sichtlich geschockten Concorden noch zu zwei Gelegenheiten. Saba entschied dann aber in der 84. Minute die Partie entgültig nach einem „Tänzchen“ im Strafraum, von dem die drei „preußischen“ Gegenspieler wahrscheinlich noch in Wochen Albträume bekommen werden.

Und das muss für heute reichen…

Tore: 1:0 Edin Zekan (4.), 2:0 Kenan Kovacevic (18.), 3:0 Averil Ringheim (47.), 4:0 Saba Kvaratskhelia (50.), 4:1 Marko Bracic (59.), 5:1 Saba Kvaratskhelia (83.). – Schiedsrichter: David Rendel (Raunheim). – Zuschauer: 30.

 

Concordia II – Viktoria Preußen II 2:2 (2:0)

Die Offensivspieler Paul Grötzki (24.) und David Schestag (32.) nutzten für unsere Zweitvertretung im ersten Durchgang zwei der drei Torchancen zur 2:0-Führung. Im Gefühl des Vorsprungs ließ die Konzentration in den zweiten 45 Minuten nach. Die Gäste von der Hügelstraße gaben sich nicht geschlagen, forcierten ihren Einsatz, wurden aber eigentlich nicht richtig gefährlich. Als man bereits zur Wahl des „Talents des Tages“ übergehen wollte, schaffte Badre Kharbouch – bei der Concordia kein Unbekannter – das 1:2. Und es waren noch zwölf Minuten zu spielen. Jetzt war der Ehrgeiz bei Viktoria Preußen II gänzlich geweckt. In der 85. Minute entschied Schiedsrichter Norbert Waletzeck (Kriftel) bei einem Preußen-Angriff gut 30 Meter vor dem Concordia-Tor auf Freistoß für die Gäste – aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar. Dem ausführenden Spieler Kadir Özen war es egal: Er schoß  den Ball aus der Entfernung auf den Kasten und überraschte Schlussmann Consti Fisher mit dem 2:2. Zwei Punkte waren weg und die Stimmung getrübt. rw

Concordia II: Fisher – Vanselow (63. Rettenbacher), Schierle, Back, Stölze, Kracke, N. Helberger, Bouasla (63. Dylan Evans), Schestag, Grötzki, Bayram (Vock).