Concordia – Türkgücü 1:6 (0:3)

Kreisoberliga Frankfurt
Sonntag, 11.8.2019

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Von Martin Gutmann
“Gefährlich ist`s, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn, jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn”, dichtete einst Friedrich Schiller in seinem “Lied von der Glocke”, deren Name (also der der Glocke) bekanntlich “Concordia” ist. Ganze Generationen humanistisch gebildeter Schüler durften sich durch schier endlose Verse und deren Interpretationen kämpfen. Schiller selbst brauchte 10 Jahre für deren Fertigstellung.
Im Heimspiel gegen den Aufsteiger Türkgücü brauchte es keine sechs Minuten, bis Gästestürmer Baris Odabas den Ball nach unglücklicher Abwehrarbeit in unserem Tor versenkte. In der Folge konnten wir zwar ganz ordentlich mithalten und hatten auch durch Thorben Wissel den Ausgleich vor Augen, nutzten jedoch diese Chance nicht und machten insgesamt viel zu viele Fehler. So konnten wir auch das 0:2 nicht verhindern, als Hueseyin Can in der 41. Minute soviel Zeit zum Drehen bekam, dass talentierte Rezitierer die Verse 20 bis 31 der “Glocke” vorgetragen hätten. Das 0:3 schließlich fiel mit dem Halbzeitpfiff, als wir den Fünffachtorschützen des ersten Spieltages, Emin Yalin, gänzlich ohne Deckung im Strafraum gewähren ließen. Gute Besserung müssen wir an dieser Stelle leider Richard Sieber wünschen, der sich eine schmerzhafte Platzwunde am Kopf zuzog.
Zur Halbzeit gab es wenig Hoffnung: “Alle Menschen sind klug: Die einen vorher, die anderen nachher”, sagt der weise Chinese. Helfen konnten die Worte kaum und auch auf dem Platz fiel nicht der Anschlusstreffer, sondern das 0:4 durch einen fragwürdigen Elfmeter. Ja, es war Emin Yalin, der auch noch zwei weitere Tore schoss und somit nach zwei Spieltagen bereits neun Treffer erzielt hat. Zwar kamen wir durch ein Eigentor nach Vorarbeit von Averil Ringheim auf 1:4 heran, fingen uns aber noch einen Konter und einen Freistoßtreffer ein. Den “Heinz-Blüm-Ehrenpreis” des besten Spielers verdiente sich Sebastian Kaminski, der trotz der vielen Gegentore eine beherzte Leistung ablieferte.
Es beschleicht einen kein gutes Gefühl, wenn jegliche gute Arbeit, über Jahre mit der Mannschaft eingeübt, durch das sinnlose Kaufen eines bereits vier Klassen höher spielenden Stürmers konterkariert wird. Doch kluge Arbeit lohnt sich stets auf lange Sicht, mahnt nocheinmal Laotse: “Willst Du für eine Stunde glücklich sein, dann betrinke Dich. Willst Du drei Tage glücklich sein, dann heirate. Willst Du eine Woche glücklich sein, dann schlachte ein Schwein. Willst Du ein Leben lang glücklich sein, dann werde Dein eigener Gärtner”.
Ein guter Rat angesichts einer Niederlage, die uns nicht aus der Bahn werfen wird. Der fragliche Sportsgeist hätte weder den chinesischen Weisen, noch dem deutschen Dichterfürsten gefallen, der hier das (leicht abgewandelte) letzte Wort haben möge: Ein guter Gedanke stählt einer Mannschaft’ Herz!
Und das muss für heute reichen…

Concordia II – Germania 94 0:3 (0:1)
Kreisliga A, Gruppe 2

Als Schiedsrichter Ahmet Agcadag (Kelsterbach) anpfiff, waren die Germanen auf Betriebstemperatur. Nicht so unsere Talente – 0:1 in der zweiten. Minute. Dann gelang es der Mannschaft von Trainer Pascale König die Spielanteile ausgeglichen zu gestalten. Höhepunkt der ersten Hälfte war die Flugkopfballabwehr von Paul Schierle auf der Concordia-Torlinie, der für den glücklichen Schlussmann Felix Jeglinger den zweiten Germanen-Treffer verhinderte. Im zweiten Durchgang rettete der Germania-Keeper gegen Louis Haarhaus die Führung der Sachsenhäuser. Hätte unser Torjäger getroffen, vielleicht wäre das Spiel gekippt. In der 73. Minute dann die Entscheidung mit dem ersten Schuss der zweiten Halbzeit aufs Concordia-Tor. Und nur drei Minuten später stand dann mit dem 0:3 die erste Heimniederlage fest. rw

Concordia II: Jeglinger, Stölze, Peter, Vock, Pusic, Schierle, Grötzki (82. Varty), Schestag, Haarhaus, De Oliveira (46. Mayer), Evans (70. Rivano Arevena). – Bank: Cottin, Rettenbacher, Mettlach, Janicke.