FC Posavina – Concordia 6:1 (3:0)

KOL Frankfurt
Sonntag, 7.10.2018

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In „Zeigler’s wunderbare Welt des Fußballs“ gibt es die beliebte Rubrik „Kacktor des Monats“. Nachdem Trainer Stipp das per GoPro aufgenommene Spiel gegen die vormals Tabellenletzten Kroaten auf dem Ausweichplatz in Bergen durchgesehen hat, können wir gleich reihenweise Vorschläge einsenden. Für das Durchsehen allerdings verlangt der Trainer noch vor Spielende vom Spielausschuss Schmerzensgeld.

Beißende Ironie ist natürlich selten ein guter Ratgeber, gerade, wenn händeringend nach dem „Warum“ gesucht wird. Unerklärlich bleiben die katastrophalen Fehler unserer Mannschaft, die eigentlich nach einem ordentlichen Dienstags-Spiel wieder in Tritt zu kommen schien. Doch bereits nach vier Minuten liegen wir, nach hanebüchenem Abwehrverhalten, mit 0:1 hinten. Gegen die robusten und teils überhart agierenden Posaviner gelingt unserem jungen Mittelfeld wenig – lediglich Matthias Müller weiß sich dort zu wehren. Nachdem unser Innenverteidiger Philipp Doblhofer nach (natürlich nicht geahndetem) Ellenbogenschlag mit blutender Nase auf der Bank Platz nehmen darf, fangen wir uns erst das 0:2 und schließlich das erste Bewerbungstor zu oben aufgeführter Rubrik zum 0:3 ein. Erst klären wir den Ball nicht, dann kommt Torwart Benni Kress völlig unnötig aus seinem Kasten und schließlich könnte Aitem Zahrani unaufgeregt klären, doch stattdessen rutscht er slapstickartig mit dem Ball ins Tor. Bezeichnend ist für unseren Auftritt auch, wie wir mit unseren Torchancen umgehen. Ringheim, Tesar und Güldenring sind bei den drei Großchancen viel zu unkonzentriert und so steht es zur Halbzeit 0:3. Roland Stipp hatte noch vor dem Spiel klare Anweisungen gegeben, doch angesichts der enttäuschenden Leistung aller Mannschaftsteile fiel ihm erstmals in mehr als siebenjähriger Amtszeit in der Pause buchstäblich nichts mehr ein als schweigend einen neuen Reiz zu setzen. Und so zeichnete er die neue taktische Ausrichtung an die Tafel und verließ wortlos die düstere Kabine.

In der zweiten Halbzeit dauerte es rund 15 Minuten, bis wir zu unserer ersten richtigen Torchance kommen. Torjäger Louis Haarhaus legt den Ball nach gutem Pass von „Yago“ Fink am gegnerischen Torwart vorbei und wird von diesem im Strafraum übelst von hinten umgetreten. Es gibt zwar Elfmeter, allerdings völlig unverständlicherweise keine Rote Karte. Saba Kvaratskhelia bricht des Universums unveränderliche Gesetze und verwandelt NICHT. Der Torwart hält den gar nicht so schlecht geschossenen Elfmeter, hätte aber, nur das ich es erwähnt habe, gar nicht mehr auf dem Feld stehen dürfen. Und so ergeben wir uns einem 0:4, dass der oben aufgeführten Rubrik erneut alle Ehre machen würde (Schilderung wegen beißender Ironie von der Redaktion entfernt). Averil Ringheim verkürzt nach guter Vorarbeit von Haarhaus auf 1:4 (was ja irgendwie passt), danach fangen wir uns noch zwei weitere Konter ein. Nachdem wir eindrucksvoll bewiesen haben, dass uns die Balkanwochen nicht liegen, hoffen alle Unterstützer nun auf eine Reaktion der Mannschaft. Und dass muss für heute reichen…