Türkgücü – Concordia 1:1 (0:1)

Kreisoberliga Frankfurt
24. November 2019

1ADE2FB8-AE25-4198-A157-4193D52C8170 Von Martin Gutmann

Ein grundlegendes Merkmal des Universums ist es, stets für Überraschungen zu sorgen. So schauten die friedlich vor sich hin grasenden Triceratops-Herden (wahrscheinlich) ziemlich überrascht, als vor 68 Millionen Jahren ein etwa 15 Km dicker Felsbrocken mit 25.000 Stundenkilometern kurz vor Yucatan einschlug. So schauten auch die Trojaner (wahrscheinlich) zumindest leicht konsterniert, als sich an der Unterseite des heidnischen Holzpferds auf einmal eine Tür öffnete und die herausströmenden griechischen Eroberer kurzen Prozess mit den Einheimischen machten. Und auch die Unterstützerschar des in den vergangenen Wochen mit Niederlagen geradezu überhäuften Concordia-Ensembles staunten nicht schlecht, wie sich Ihre Mannschaft beim Aufstiegsanwärter Türkgücü präsentierte:

Der wirklich große, tiefe und zerfurchte Rasen im Westend-Stadion lieferte die passende Kulisse für ein Fußballspiel, dass auch aufgrund des holprigen Geläufs für einige Überraschungen gut war. In den ersten 15 Minuten zeigte Türkgücü seine ganze Klasse, drückte und erspielte sich über unsere rechte Abwehrseite diverse hochkarätige Torchancen. Unser Schlussmann Benni Kress aber erwischte einen sensationellen Tag und parierte gegen Baris Odabas (3., 7. und 10. Minute) und gegen Emin Yalin (12. und 20.) aus teilweise kürzester Distanz. Die Starspieler der Gastgeber waren dermaßen genervt von unserem Torhüter, das Emin Yalin den an ihm selbst verursachten zweifelhaften Elfmeter gleich ganz am Tor vorbei schoss (17.) – der „Heinz Blüm-Ehrenpreis“ für den besten Concordia-Spieler des Tages ging schon zu diesem Zeitpunkt klar an unseren Torhüter. Doch nach überstandenem Anfangsdruck schüttelte sich unsere Mannschaft und begann, selbst nach vorne zu spielen. Dabei tat sich „Captain America“ Ave Ringheim hervor, der vorne unermüdlich ackerte und einige schwierige Bälle festmachen konnte. Lediglich der oft zu unsaubere „letzte Pass“ stand einer früheren Führung zunächst im Weg. Kurz vor der Halbzeit schickte schließlich Benni Tesar mit einem eingeflogenen Hackenpass (war das Eintrittsgeld schon wert) Ave Ringheim, der den langen Weg über Außen ging, zwei Gegenspieler vernaschte und scharf nach innen gab. Dort verpasste der mitgegangene Tesar kurz, am langen Pfosten aber wartete der erstmals als Stürmer aufgebotene Metin Cosgun und erzielte seinen bereits fünften Saisontreffer (40.).

Die zweite Hälfte begann mit wütenden Türkgücü-Angriffen und aufopferungsvoll kämpfenden Concorden. Richtig klare Chancen blieben zunächst Mangelware, doch als Emin Yalin 22 Meter vor dem Tor gefoult wurde, jubelten die Gastgeber über den Pfiff genauso, wie sie wohl über einen Elfmeter erfreut gewesen wären. Mit dieser Überzeugung verwandelte Yalin dann auch diesen Freistoß zum 1:1 (60.). Immer dunkler wurde es gegen Ende des Spiels und Benny Kress konnte sich noch zweimal gegen Baris Odabas auszeichnen, ehe Schiedsrichter Hofmann einen glücklichen, aber auch verdienten Punkt durch Abpfiff bestätigte.

Der ewig überraschte Chronist zollt einer überragend kämpfenden Mannschaft Respekt und auch die Trainer sowie der Präsident waren voll des Lobes. „Stets findet Überraschung statt, da wo man’s nicht erwartet hat“, sagt Wilhelm Busch und Hans Meyer, uriger Ex-Bundesligacoach, beendet die Diskussion: „Ich kann gar nicht alt genug werden, um alle Überraschungen, die der Fußball parat hat, verkraften zu können.“ Und das muss für heute reichen….

Concordia: Kress, Pereira, Schönle, Kovacevic, Ilcken, R. Sieber, Stein (80. Cosgun), Tesar (70. Kvaratshkhelia), Müller, Ringheim (58. Budimir), Cosgun (58. Brendel). – Bank: Kramer. – Trainer: Roland Stipp.

 

Germania 94 – Concordia II 2:1 (0:1)
Kreisliga A (Gruppe 2)

Die „94er“ spekulieren noch, mit ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können. Und sie mussten lange bangen, um die vor dem Anpfiff schon sicher verbuchten Punkte auch tatsächlich gutgeschrieben zu bekommen. Denn unsere Zweitvertretung war gut in die Partie gestartet und Routinier Ji Bouasla gelang nach nur sieben Spielminuten das 1:0. Damit ließ es sich natürlich noch besser spielen, obgleich Trainer Christian Ehmes auf seinen Torjäger Louis Haarhaus und Zulieferer Paul Grötzki sowie Abwehrchef Jonas Peter und den verletzten Linksverteidiger „Pasi“ Stölze verzichten musste. In den zweiten 45 Minuten musste auch Kapitän Sebastian Vock vom Feld. Für ihn kam Dylan Evans. Jetzt steigerten sich die Gastgeber und setzten  die Concordia-Defensive unter Druck. Torwart Felix Jeglinger und seine Vorderleute hielten bis zur 85. Minute stand. Dann war der Concordia-Keeper durch das erste Saisontor des Germanen Gilberto Bierbach doch noch geschlagen. Und derselbe Spieler schaffte nur eine Minute später auch noch das umjubelte Siegtor, so dass unsere tapferen Jungs nach dem Abpfiff traurig mit leeren Händen da standen. rw

Concordia II: Jeglinger, Jurkic (84. Kharbouch), Pusic, Mettlach, Schierle, Vock (ab 46. Evans), Eichler, Bouasla, M. Sieber, Schestag, Vanselow. – Bank: Kracke, Weldai, Janicke.