Concordia Eschersheim – Afghan Kickers
Sonntag, 24. August 2014, 15 Uhr
Kreisliga A Frankfurt Nord-West
Von Rudi Walther
Zum Fußball-Gast: Nach Gründung der Afghan Kickers im Jahre 2009 findet am Sonntag erstmals ein Spiel der beiden Ersten Mannschaften um Punkte statt. Erfahrungen hat Concordia II in der B-Liga-Saison 2013/14 gesammelt: 2:2 endetet das Heimspiel, 7:6 für die Kickers das denkwürdige Aufeinandertreffen in Bonames. Der Mittelstürmer heißt Naser. Er hat sein Team mit weit über 50 Toren zum Aufstieg geschossen. Die Kickers haben gegen den Mitaufsteiger Germania Ginnheim (2:1) die Punkte erkämpft und noch Luft nach oben.
Land und Leute: Afghanistan, ein Gebirgsstaat (Hindukusch 7500 m) in Südasien, ist ein zerrissenes und geschundenes Land. Seit dem Einmarsch der Sowjetunion (1979) ist die Aufteilung der politischen Machtbereiche umkämpft. Nach dem Terror-Anschlag am 11. September 2001 in New York wurde das Taliban-Regime gestürzt. Seit 2004 ist Hamid Karzai gewählter Präsident der islamischen Republik. Da fast 50 Sprachen und über 200 verschiedene Dialekte gesprochen wurden, wurde 1964 in der Verfassung Persisch und Paschtu als Landes- und Amtssprache bestätigt. Seit 1980 sind mehr als sechs Millionen Afghanen in die Nachbarstaaten Pakistan und Iran geflohen. Einem Programm zur freiwilligen Rückkehr sind rund zwei Drittel gefolgt. Mit dem ISAF-Mandat sind über 100.000 Soldaten – vorwiegend aus den Vereinigten Staaten – stationiert. Etwa 5.000 deutsche Soldaten halten sich im Norden des Landes auf. Die Belastung mit Landminen (geschätzt werden zehn Millionen), insbesondere auch um die Hauptstadt Kabul, ist bedrohend. Nach über 20 Jahren Krieg waren Wirtschaft und Viehbestände des Landes zerstört. Der Wiederaufbau geht langsam voran. Orient-Teppiche werden exportiert. Sie haben einen Wert und zeichnen sich durch Robustheit und erdene, dunkle Farben aus. Bouchara und Beloutsch sind bekannte Provenienzen. Der Anbau von Schlafmohn ist für die Bauern lukrativer als Weizenanbau. Als Land des größten Produzenten für Opium und Haschisch wird die Drogenkriminalität seit 2002 bekämpft.
Zum Spiel: Der Vorstand rüstet zur Heimpremiere. Plakate hängen und Fahnen werden wehen. Sicherlichkommen mehr als nur die 33 Frankfurter Bergsteiger vom Makedonija-Auswärtsspiel zum Rosegger. Denn der Auftakt der „Krokodile“ weckt Interesse an den Spielen in der neuen Klasse. Derweil muss Trainer Roland Stipp das lockere 8:0 aus den Köpfen der Spieler bringen. Während die Männer vom Balkan die Concordia-Defensive kaum fordern konnten, werden die Stürmer vom Hindukusch viel gefährlicher und konzentrierter zu verteidigen sein. Vor dem Abschluss-Training am Donnerstag steht zudem schon fest, dass die Siegermannschaft personell verändert wird – die Urlausbssaison ist schließlich noch lange nicht vorbei.
Zum Vorspiel:
Concordia II – FC Heisenrath II (13 Uhr)
Auch die Reserve aus der Straße der Goldstein-Siedlung gibt zum ersten Mal eine Visitenkarte am Rosegger ab. Der Verein ist neu gegründet und wird erst das zweite Spiel überhaupt austragen. Nach dem 8:0-Auftaktsieg bei Fortuna wird auch Concordia-Trainer Karsten Hochmuth vor Hochmut warnen.