Germania Ginnheim – Concordia Eschersheim
Kreisliga A Frankfurt Nord-West
Sonntag, 19. Oktober 2014 (15 Uhr)
Woogwiese (Am Ginnheimer Wäldchen)
Von Rudi Walther
Zum Gegner: Junge Ginnheimer Burschen wollten im Herbst 1907 einen Fußballklub gründen. Ein Jahr später war die Gründung mit dem stolzen Namen „Fußballklub Germania 08“ im „Dicke Baum“ an der Eisenbahn amtlich. Vereinslokal wurde das Café Kirchner, denn dort wurde kein Alkohol ausgeschenkt und Spieler unter 16 Jahren konnten hinein. In der Zeit von 1965 bis 1968 spielte Ronny Borchers in der Germania-Jugend und ab 1976 bei der Eintracht in der Bundesliga. 1978 debütierte er gegen die Niederlande in der Nationalmannschaft. Soweit werden die aktuellen Ginnheimer Buben natürlich nicht kommen. Aber wir konnten ihnen im Frühjahr zur souverän errungenen B-Liga-Meisterschaft und zum Aufstieg in die A-Liga Gruppe Nord-West gratulieren. Nach einem Trainerwechsel hat sich der Neuling berappelt und ist auf dem Weg ins gesicherte Mittelfeld.
Das letzte Mal: Am 12. Oktober 2008 sah Concordia-Trainer Maik Rudolf an der Woogwiese ein „geiles Spiel“ und einen 3:0-Sieg, „Die Mannschaft hat als Aufsteiger wunderschöne Tore erzielt und den Ball laufen lassen. Die Spieler haben sich gegenseitig selbst geholfen“, sagte der Trainer nach dem Abpfiff. Liberti auf Pass von Jukovic (31.) gelang die Führung. Nach Vorarbeit von Liberti und Khasay erhöhte Jukovic mit Kopfball unmittelbar vor der Pause auf 2:0. Zum Endstand traf Kapitän Günes Gönül. Alt-Concorde Andreas Aulbach war so angetan, dass er den Spielern in der Kabine das Concordia-Lied aus den erfolgreichen 70er und 80er Jahren anstimmte: „Ja wir Grün-Weißen, wir sind aus Eisen, wir sind aus Stahl….“
Zum Spiel: Der Gastgeber steht auf Platz 13 und will mit einem Heimsieg im „kleinen Derby“ gegen die Concordia aus dem benachbarten Stadtteil den Aufwärtstrend fortsetzen und den Anschluss an das Mittelfeld schaffen. Die Ziele liegen aber durchaus auch noch höher als nur darin, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Während man vom Rosegger immerhin fünf Ampelanlagen und die Eisenbahntrasse passieren muss, kann Concordia-Trainer Roland Stipp von seiner nahen Wohnung aus zu Fuß den Ginnheimer Sportplatz erreichen. Verzichten müssen die „Krokodile“ auf ihren Verteidiger Alp Aktepe. Die ärztliche Untersuchung hat den deprimierenden Befund Kreuzbandriss ergeben – zugezogen im Spiel auf dem Frankfurter Berg. Die Heilung wird dauern und Geduld ist angesagt. Auffallend ist, dass Concordia in den letzten sechs Pflichtspielen fünf Mal in Rückstand geraten ist. Das gilt es gegen die ehrgeizige Germania vorrangig zu vermeiden. Im Concordia-Kader fehlen: Löbig, Leichum (beide studienbedingt), Peter, Aktepe (beide verletzt), Seng (krank), Grötzki, Meyer, Rettenbacher (Urlaub) und Inguake (indisponiert).