Schon im Jugendbereich hat jeder Kicker die Sehnsucht auf ein Spiel gegen das prominenteste und beliebteste Team der Stadt. In der Saison 1967/68 bestand für die Spielgemeinschaft FV 09/Concordia Eschersheim in der 2. Runde des A-Junioren Neue Presse Kreispokals die Möglichkeit, mit einem Sieg gegen die Jugendspielgemeinschaft FSV Bergen/Germania Enkheim in der nächsten Runde bei den starken Eintracht A-Junioren antreten zu können.
Diese hatten mit ihrer A 2 – die A 1 spielte um die Bezirksmeisterschaft – beim FSV Frankfurt 7:2 gewonnen, doch die Eschersheimer Fusion unterlag in Bergen Enkheim knapp 3:4. So hieß am Sonntag, 5. Mai 1968, um 10.45 Uhr das Achtelfinale auf dem Sportplatz am Marbachweg Eintracht Frankfurt A 2 gegen die Bergen Enkheimer Jungs. Diese waren beim 0:10 (0:5) ohne Chance. Der 17-jährige Chronist steckte im Verlierertrikot, war als einziger Stürmer auf sich allein gestellt und musste eine 5 Minuten Strafe befolgen.
Am 21. August 1984 wurde im Vereinsheim „Sahne Krock“ die Concordia-SoMa wiederbelebt. Das Team wurde in die zweitklassige Gruppe eingegliedert. Nach dem Aufstieg in Frankfurts SoMa Premiumklasse stand am 4. November 1989 das Meisterschaftsspiel bei der Eintracht im Stadion am Riederwald an. Die Favoritenrolle war natürlich klar verteilt. Am Sieger gab es keine ernsthaften Zweifel. Die Concordia Spieler waren beeindruckt und belastet in der heruntergekommenen Kabine unter der Haupttribüne. Beim Umziehen wurde 21 Jahre nach dem 0:10 als Siegprämie eine halbe Ente mit Beilagen in Flockis Wohnung im ersten Stock ausgelobt. „Für die ganze Mannschaft eine halbe Ente?“
Wir gingen dann raus auf den Hartplatz, wo heute U-Bahn-Verkehr und Autobahnbau herrschen, in dem Bewusstsein, dass jeder der 15 Spieler einen halben Vogel bei Sieg zu erwarten hat. Und es kam, wie es kommen musste. Unser Stürmer Heinz Kühne schoss ein Tor und als der rechte Verteidiger Ralf Hildmann Sekunden vor dem Abpfiff für den geschlagenen Ralf Bökenkamp auf der Linie klärte, war der 1:0-Sensationssieg perfekt.
Die Concordia-Haudegen in dem stark defensiv lastigen Kampf hießen:
Bökenkamp, Hildmann, Flocki Walther, Gerd Bergisch, Karo Sahr,
Jörg Bürmann,Tommi Fischer, Wolfgang Lindner, Bruno Schumacher, Jörg Hoppe, Hermann Beckert, Wolfgang Jobel, Gerold Hölzel und Kühne.
Am 24. März 1991 schrammte unsere SoMa mit dem 3:3 nach einer 3:0-Pausenführung am Rosegger knapp an einem zweiten Sieg vorbei. Die versprochenen Enten waren am 13. März 1993 schlachtreif und zubereitet auf den Tellern.
In der Saison 1994/95 stieg nach dem 3:1-Sieg unserer SoMa bei Germania Ginnheim am Dienstag, 28. März 1995 gegen Eintracht Frankfurt das Kreispokal-Viertelfinale auf unserem Platz. Als Trainer der in der Kreisliga A im Abstiegskampf verwickelten 1. Mannschaft hatte Flocki ein Abendessen in der „Berger Warte“ an der Vilbeler Landstraße ausgemacht. Wir als Außenseiter gingen davon aus, dass das Spiel schon zur Halbzeit entschieden sein wird und durch ein Auswechseln in der Pause der Trainer noch rechtzeitig im Lokal erscheinen würde. Doch Pokalspiele hatten auch damals schon eigene Gesetze.
Unserem Heilsberg-Import Kurt Rohrbeck gelang ein Tor und trotz Muskelverletzung war an ein Auswechseln nicht zu denken. In der zweiten Halbzeit traf „historisches Wetter“ ein: Starke Bewölkung mit Schneefall. Eintracht war unter Flutlicht drückend überlegen, schaffte aber nur den 1:1- Ausgleich. Verlängerung – keine Tore. Dann Elfmeterschießen – nach je fünf Schützen immer noch Gleichstand. Der eigentlich schon am Esstisch sitzende Trainer trifft rechts unten zum 6:5, doch ein Eintracht Spieler gleicht wieder aus. Danach versenkt der famose Schlussmann Heinz Blüm den Ball zum 7:6, geht in die Kiste und pariert den letzten Schuss.
Der Spielerkader: Blüm, Björn Bruder, Stefan Böttger, Walther, Mathias Barten, Bloch, Wolfgang Lindner, Kurt Rohrbeck, Achim Viertel, Alex Gagel, Michael Vehling, Michael Pietsch.
Concordia wirft die Eintracht aus dem Pokalviertelfinale, gewinnt das Halbfinale am 10. Mai 1995 beim SV Bonames mit 5:2 und zieht ins Endspiel am 24. Mai 1995 in Heddernheim ein. Den Cup halten dann aber die Spieler von SpVgg. Oberrad 05 in die Höhe. Sie gewinnen 4:2.
16.01.2021