
Frankfurt, 12.10.2025 (MCG). – George Bernard Shaw, irischer Tausendsassa, Theaterkritiker und Literaturnobelpreisträger sowie Sohn schottisch-protestantischer Einwanderer, hatte in seinem bewegten Leben eine besonders wichtige Weisheit parat, die er, wann immer es auf Niederlagen zu sprechen kam, hervorkramte: „Im ersten Ehejahr strebt ein Mann nach Vorherrschaft. Im zweiten kämpft er um die Gleichberechtigung. Ab dem dritten ringt er um die nackte Existenz.“ Kolportiert wird, dass er nach dem Zitieren immer auf Napoleon Bonaparte verwies, der selbst unter der Niederlage von Waterloo doch immer nur auf die Scheidung von Josephine de Beauharnais verwies, die einzige Frau, die er je wirklich geliebt hatte.
Unabhängig des Wahrheitsgehaltes der oben beschriebenen Gegebenheiten, an einem wunderschönen Herbstsonntag und vor der gut gefüllten Südtribüne (230 Zuschauer) der Rosegger-Kampfbahn versuchte die Concordia, Tabellenführer Heddernheim das Leben schwer zu machen. Doch irgendwie ist der Mannschaft die Leichtigkeit abhanden gekommen, alles fällt schwer und so hat sich auch das Spielglück neuen Geliebten zugewandt. Mit viel Einsatz und Leidenschaft hielten unsere Jungs das Unentschieden bis zur 40. Minute, als ein Stellungsfehler unserer Abwehr zum 0:1 durch Marco Yatci führte. Immer ungünstig so ein Tor direkt vor der Halbzeit, und wenn wir schon bei der untreuen Geliebten Spielglück sind, fiel „natürlich“ das 0:2 durch Yatci kurz nach der Halbzeit (51.). Kurz darauf verzichtete der Schiedsrichter unerklärlicherweise auf eine Rote Karte für Giuliano Amante, der nach einem Faustschlag dringend eine kalte Dusche verdient gehabt hätte, stattdessen aber in der 65. Minute einen Freistoß direkt verwandelte. Dass die Niederlage verdient war und Heddernheim sehr ansehnlichen Fußball spielte, während sich die Concordia keine einzige richtige Torchance erspielte, sei hier nocheinmal ausdrücklich erwähnt.
„Manche halten das für Erfahrung, was sie 20 Jahre lang falsch gemacht haben“, sagt unser irischer Autor, doch Hoffnung auf Besserung besteht immer und so hielt der Nachmittag noch eine Überraschung parat: An der Abseitsbar wurden annähernd 150 Würstchen verkauft, was wahrscheinlich ein Jahrhundertrekord für normale Ligaspiele darstellt.
Es strauchelt der Mensch, das Spiel geht weiter…