KLA Frankfurt Nord-West
19. Oktober 2013
Von Rudi Walther
Der Favorit von der nahen Eschersheimer Landstraße holt auch im „kleinen Derby“ an der Woogwiese drei Punkte und festigt den zweiten Tabellenplatz. Das allerdings zur Pause souverän aussehende Spiel entwickelt sich noch zu einer spannenden Auseinandersetzung.
Die Concordia dominierte im ersten Durchgang. Ihre Angriffszüge überzeugten und Yuriy Dutchak sorgte mit einem harten Flachschuss aus halbrechter Position für die frühe Führung (8.). Auch die Germania bevorzugte den kontrollierten Spielaufbau aus der Viererkette, doch die Defensive der Concordia war nicht auszuspielen. In der Folgezeit versäumten es die „Krokodile“, ihre durchaus gekonnt herausgespielten Chancen zu nutzen. Erst Boris Wiedemers strammer Linksschuss vom „Sechzehner“ brachte drei Minuten vor dem Wechsel das 2:0. Dann baute die Concordia ihren Offensivdampf am Tag des Lokführer-Streiks fast vollends ab und die Ginnheimer bemühten sich, den Vorwärtsgang einzulegen. Nach der Auswechslung von Co-Trainer Azze Zariouh waren Benny Kress, Jakob Gismann und Benni Tesar gefordert. Nach einem Angriff über die rechte Flanke gab es Eckball. Der wurde nicht entschlossen abgewehrt und der Schuss aus dem Gewühl nach vorangegangenem Foul an Tesar rutschte hinter die Torlinie (66.). Das gab der Germania Selbstvertrauen. Doch die wenigen Torchancen vereitelte spätestens Torwart Kress. In der Nachspielzeit schepperte noch das Aluminium über dem Concordia-Schlussmann, als Außenverteidiger Jan Werner noch gerade sein Bein in einem Schuss bringen konnte. Trainer Roland Stipp würdigte die Leistung seiner Mannschaft: „Ich kann nicht verstehen, dass nachher eine gewisse Unzufriedenheit zu spüren war. Immerhin haben wir trotz vieler Ausfälle auch diese Prüfung bestanden. Die Jungs haben sich nach harten Wochen noch einmal durchgebissen und letztlich verdient gewonnen. Gut, dass wir jetzt ein spielfreies Wochenende haben.“ Beachtenswert war das Punktspiel-Debüt von Verteidiger Tim Janke in der Ersten Mannschaft. Der später eingewechselte Rik Linder war nach über einem Jahr erst zum zweiten Mal dabei und hatte vorher schon 90 Minuten in der Zweiten Mannschaft gespielt. „Beide haben gezeigt, dass man sich auf sie verlassen kann“, sagte der Coach.
Concordia: Kress – Werner, Gismann, Zarioh (46. Jukovic/73. Rik Lindner), Schiller (19. Tim Janicke) – Haarhaus, Tesar, Dutchak, Schestag – Jukovic (35. Schneider), Wiedemer. – SR: Heinz Zott. – Zuschauer: 100. – Player of the Match: Yuriy Dutchak.
Germania Ginnheim – Concordia Eschersheim 1:2 (0:2). – Die Gäste kamen gut ins Spiel und gingen durch Yuriy Dutchak in Führung (12.). Boris Wiedemer traf nach 42 Minuten aus 16 Metern zum 2:0. Den Anschlusstreffer erzielte Murat Akin (66.). „Wir haben nicht viel zugelassen, waren aber nach vorn zu ungefährlich. Einen Punkt hätten wir aber verdient gehabt“, sagte Ginnheims Spielausschuss-Chef Ralf Müller. Concordias Trainer Roland Stipp war zufrieden: „Wir mussten auf einige Spieler verzichten und haben nach der Pause etwas konfus gespielt. Aber wir haben uns durchgebissen.“
Germania Ginnheim II – Concordia II 2:3 (2:1)
Im Vorspiel machten es sich die „Jung-Krokodile“ selbst schwer. Trainer Karsten Hochmuth sagte nach dem Spiel: „Wir haben ein bisschen Glück gehabt, zu gewinnen, aber wir haben uns das erarbeitet.“ Nachdem Ji Bouasla zwei glasklare Chancen ausgelassen hatte, erkannte der Schiedsrichter ein drittes Germania-Tor wegen Abseits nicht an. Auf der Ginnheimer Bank war man anderer Meinung. Concordias Siegtor schoss Christopher Kracke nach einer gelungenen Kombination zehn Minuten vor Schluss. Er war auch für das erste Tor per verwandelten Handelfmeter verantwortlich. Den 2:2-Ausgleich schoss Gaetano Stagno ein bisschen wie vor Urzeiten Eintrachtler Jay Jay Okocha gegen Olli Kahn im KSC-Tor.