Concordia – Griesheim Tarik (1:1) 3:3

Kreisoberliga Frankfurt
16.September 2019
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Von Martin Gutmann
„Kaum, dass auf diese Welt du kamst,
zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
dir Kinder, Geld und Gut erwarbst,
schon liegst du unten, weil du starbst.“

Der unerreichte Heinz Erhardt dichtete dies (natürlich) in der Absicht, seinem Unmut über die viel zu kurze Zeit mit seinen Lieben Ausdruck zu verleihen. Die Spieler der Concordia sollten sich ein Beispiel daran nehmen und nicht zaudern, Zeit verschwenden oder Trübsal blasen. Wenn der Anpfiff ertönt, darf alles riskiert und rausgehauen werden. Zweitens sollte das Wichtige am Ende (hier des Lebens, dort des Spiels) bewahrt werden. So ein Spiel ist eben schnell vorbei – und dann nicht mehr korrigierbar.

In einem höchst unterhaltsamen und sehr fairen Spiel trennten sich beide Mannschaften mit 3:3. Trotzdem hatte man als geneigter Concordiaunterstützer das Gefühl, das einfach mehr drin war und vielleicht auch mehr hätte drin sein müssen. Beide Mannschaften begannen vorsichtig und ließen zunächst nur wenig zu. Das 0:1 durch Renato Trauner (21.) war der erste Torschuss der Gäste und fiel nach drei verlorenen Zweikämpfen in Folge, als schließlich Trauner von halblinks in den Strafraum eindrang, zwei Abwehrspieler stehen ließ und überlegt einschob. Erneut mussten wir einem Rückstand hinter rennen, brauchten diesmal aber nur acht Minuten, bis Edin Zekan mit Links nach Straumgewühle aus 14 Metern sehenswert in den Winkel schlenzte (28.). Spielerisch leicht überlegen, gegen einen vorsichtigen Gegner aber nicht mit der letzten Konsequenz agierend, ging es mit einem gerechten 1:1 in die Pause.
Die zweite Hälfte begann mit einem blitzsauberen Tor der Gäste, die sich über unsere rechte Abwehrseite durchkombinierten, frei vor Kress auftauchten und diesem keine Chance ließen (Saad Zadaqi, 52.). Ärgerlich, waren wir doch nach der Pause deutlich besser im Spiel und dem Führungstor näher. Doch die Mannschaft zeigte eine deutliche Reaktion. Bereits eine Minute später spielte Dani Hopf nach der schönsten Kombination des Spiels über Joris Plöns, Adi Mohr und Saba Kvaratskhelia unseren Stürmer Dragan Budemir frei, der nur knapp verzog. Nun rollte Angriff auf Angriff auf das Tor Tariks, bis schließlich Kenan Kovacevic nach Ecke per Kopf mit Wucht und Wille vollendete (69.). Nur drei Minuten später sorgte Benni Tesar ebenfalls nach Ecke mit dem Rücken für das vielumjubelte 3:2 (72.). Leider ließen wir in der Folge eine Vielzahl an Chancen liegen, trafen Pfosten und Latte, ließen allerdings auch praktisch nichts mehr zu. Bis zur 87. Minute, als Tarik sich noch zu einem letzten Angriff aufraffen konnte, der mittlerweile nach vorne geeilte Abwehrhüne Issam Chami den Ball perfekt zum allerdings sträflich frei stehenden Exprofi Fikri El Haj Ali passte und dieser das Unentschieden besiegelte. Ein ärgerliches Unentschieden, da die Concordia sich im Vergleich zum Heddernheimspiel deutlich steigerte, ein deutliches Chancenplus erspielte und den Ausgleich erst kurz vor Schluß erhielt. Der oben bereits erwähnte Heinz Erhardt hätte eine passende Antwort gehabt: „Wer sich selbst auf den Arm nimmt, erspart anderen die Arbeit“. Und das muss für heute reichen…
Concordia: Kress, Brendel, Kaminski, Kovacevic, Mohr, Müller, Kvaratskhelia, Weymann (46. Plöns), Schönle (46. Hopf), Budimur, Zekan (65. Tesar). Bank: Diogo Jesus de Oliveira. – Trainer: Roland Stipp.

Concordia II – SG Bornheim/GW II 2:2 (1:0)
Kreisliga A Frankfurt, Gruppe 2

Vollgas im ersten Durchgang lautete das Concordia-Motto gegen den alten Verein von Coach Pascale König (der von Co-Trainer Christian Ehmes vertreten wurde). Und so wurden gegen den starken Bornheimer Torwart Colombo – mit Concordia-Jugendvergangenheit – vier glasklare Chancen herausgespielt. Aber nur dem starken  David Schestag gelang es, den Ball ins Netz zu schießen (34.). Der eingewechselte Hakami glich drei Minuten nach Wiederanpfiff aus und Torjäger Kusch drehte das Spiel mit seinem siebten Saisontor (56.). Doch postwendend meldete sich Torjäger Louis Haarhaus zur Stelle und besorgte das 2:2. Die Gäste waren weiter auf den Auswärtsdreier aus, doch Felix Jeglinger im Concordia-Kasten war schier unüberwindbar und wurde wieder zum „Spieltagsbesten“ ausgezeichnet. Ein schöner und verdienter Prestigeerfolg gegen ein Spitzenteam der Kreisliga A. rw

Concordia II:Jeglinger, Kracke (70. Vanselow), Lindner, Vock (82. Kharbouch), Stölze, Schierle, Wolf (70. Evans), Grötzki, Schestag, Haarhaus, Eichler. Bank: Weldai, Do O, Beck.