Rot-Weiss Frankfurt II – Concordia 2:0 (2:0)

17. April 2016
Kreisoberliga

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Von Rudi Walther

Als wir am „Spieltag gegen Antisemitismus“ mit unserem Spruchbanner und einer ehrenvollen 0:2-Niederlage die für zwölf Millionen Euro an alter Stelle neu errichtete Sportanlage am Brentanobad verlassen, findet Concordia-Sympathisant Thomas Müller sogleich sein Fahrrad an der mit neun Stellflächen überschaubaren Abstellanlage. Der PKW Parkplatz hingegen ist ungleich großzügiger angelegt. Wir konstatieren: Hier wird Champions League gespielt.
Dies zwar nicht von der mit vier Spielern aus dem Kader des spielfreien  Hessenliga-Spitzenreiters bestückten Zweiten Mannschaft der „Roten“. Doch wie die Gastgeber ihr Pensum abspulen unterstreicht ihre Aufstiegsambitionen: Kompakt, schnell kombinierend, hohes Laufpensum, technisch gut, den Abschluss suchend und vor allen Dingen engagiert und aggressiv im Rückwärtsgang bei eigenem Ballverlust. Unseren Trainer Roland Stipp plagen personelle Sorgen. Es fallen aus diversen Gründen zwölf (!) Kaderspieler aus. So spielt Co-Trainer Azze Zariouh in der Innenverteidigung und  rücken erst am Sonntagmorgen Rekonvaleszent Timo Selzer und A-Junior Pablo Pervira ins Aufgebot. Doch unsere Defensivtaktik funktioniert sehr ordentlich. Nach einem Anspiel im Concordia-Strafraum setzt Aitem Zahrani in Höhe der Torauslinie dem Hessenliga-Spieler Kadir Fil Schulter an Schulter nach. Der fällt sofort und Schiedsrichter Holger Noe entscheidet auf Foulspiel. Den hätte nicht jeder gepfiffen, ist unser Anhang sicher. Der Ball sitzt halbhoch im rechten Eck aus Torwartsicht (19.). Goalie Benny Kress: „Ich habe die Ecke gewusst, war dran, habe aber nicht genügend Spannung in den Fingern gehabt, um den scharf geschossenen Ball abzuwehren.“ Unsere Spieler halten dagegen. Als Eloy Merens von Fabio Comes gekonnt frei gespielt wird haben wir schon den Torschrei auf den Lippen. Aber unserer „Sechser“ bekommt den Ball nicht am Schlussmann vorbei. Statt dessen gelingt dem Favoriten mit einem sehenswerten, schnellen Spielzug über den nächsten Hessenliga-Recken Thomas Prasler und Vuk Toskovic das 2:0 (38.).
Im zweiten Durchgang ändert sich nichts am Spielgeschehen. Wir haben zunächst Glück, dass der Ball an die Unterkante der Latte geht. Die Concordia bleibt weiter im Spiel, doch Yuri Dutchak schießt aus 18 Metern links vorbei (79.). Und unsere Chancen zur Überraschung kommen. Doch in der 88. Minute verfehlt Fabio Comes aus 25 Metern das leere Tor der Rot-Weißen und eine Minute später scheitert der eingewechselte Timo Selzer völlig frei vor dem Keeper. Fazit: Unsere Leistung im Abstiegskampf stimmt und die Aufstiegsträume der Gastgeber können sich realisieren.
Auch der Trainer war nicht unzufrieden: „Ich hätte gerne gesehen was passiert, wenn Rot-Weiss keinen Elfmeter geschenkt bekommt. Klar waren sie in dieser Besetzung überlegen, aber unsere Jungs haben gut dagegen gehalten und hatten genügend Chancen, um einen Punkt mitzunehmen – allerdings muss man die auch nutzen. Diesmal war der nötige Ehrgeiz da und besonders diejenigen haben mich beeindruckt, die zuletzt nicht immer in der Anfangself standen. Anstatt sich hängen zu lassen, haben sie sich angeboten und ihren Job für die Mannschaft gemacht.“

Concordia: Kress, Kramer, Zarioh, Tesar, Zahrani, Weitzel (85. Comes), Merens, Stein, Dutchak, Haselmayer (76. Selzer), Comes (62. Pervira).

Das schreibt die FNP, der das Spiel ein „Extra“ wert war:

Rot-Weiss Frankfurt II – Concordia Eschersheim 2:0 (2:0). – Der Favoritenschreck aus der Vorrunde hatte beim Tabellenzweiten diesmal nichts zu bestellen – zu groß waren die Personalnöte von Gästecoach Roland Stipp: „Wir sind mit dem allerletzten Aufgebot angetreten.“ Die Taktik lautete: Tief stehen und kontern. Rot-Weiss dominierte die Partie und wurden auch vom Unparteiischen unterstützt – er gab nach einem Zweikampf einen Foulelfmeter, den Kadir Fil verwandelte (19.). „Das war ein Geschenk“, sagte Stipp. Merens vergab die große Chance zum Ausgleich: Er scheiterte an Torhüter Bötsch (25.). Dann nahm Toskovic eine Flanke von Prasler direkt ab und traf zum 2:0 (38.). Weitere Möglichkeiten der Concordia zu einem Treffer zu kommen ließen Comes, Haselmayer und Selzer ungenutzt. „Das war kein schönes Spiel, vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir zu überhastet“, meinte Rot-Weiss-Trainer Hicham Tahrioui: „Das war ein reiner Arbeitssieg.“ omü