Concordia – SV Blau-Gelb 2:1

28. Oktober 2018
KOL Frankfurt

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Die Abseitsbar-Damen Jeanninne und Diana müssen an diesem grauen, regnerischen, kalten und insgesamt schlicht ungemütlichen Herbstsonntag erstmals in dieser Saison die Heizung in Ihrer Hütte anfeuern und werden danach von ebenfalls (Wärme- und Bier-) Bedürftigen fast überrannt. Deshalb sei hier erwähnt, dass der Eintritt natürlich kostenpflichtig ist – aktuelle Tarife sind bei den beiden Damen zu erfragen. Unbestritten bleibt Ihr Status als Glücksbringerinnen, da die Bilanz bei gleichzeitiger Anwesenheit fast verlustpunktfrei ist. Ich hoffe, Ihr habt verstanden.

Im Spiel gegen den Tabellenvorletzten hatten wir uns schon im Pokal schwergetan und so ist die Mannschaft erstmals seit längerer Zeit von Beginn an auf dem Posten, lässt kaum etwas zu und kommt bereits in der sechsten Minute nach gutem Vertikalpass von Flo Ilcken zum 1:0 durch Benni Tesar, der seinen Gegenspieler mit gutem Timing schlecht aussehen lässt und dann auch noch den Torhüter umkurvt, ehe er den Ball über die Linie schiebt. Im laufstarken Mittelfeld werden die meisten Angriffe bereits früh abgefangen und die sicher stehende Abwehr um die starken Debütanten Maximilian Weymann und Torwart Constantin Fisher erledigt den Rest. In der 32. Minute nimmt sich schließlich Josch Stein ein Herz, zieht aus 18 Metern ab und trifft unhaltbar in den Winkel – es hießt 2:0. Die trotz Bundesligakonkurrenz und wieder laufender Croc-Heizung ordentlich gefüllte Concorden-Tribüne freut sich bereits auf eine gemütliche Halbzeit ohne drängende Niederlagensorgen mit Worscht und Schobbe, als wir einen Einwurf des Gegners verschlafen und den Anschlusstreffer kassieren. „O tempora, o mores“ erklärt Philipp Stielow und schafft es, in nur vier Worten treffend Verteidigungsverhalten der Mannschaft und Wahlverhalten der hessischen Bürger zusammenzufassen. Muss man auch erst einmal schaffen in diesen Zeiten des Sittenverfalls. Und so wird man ja über die bayerischen Exporte nach Berlin kaum positive Meinungen finden – die bayerischen Exporte nach Frankfurt jedoch (in Form von Philipp Doblhofer) sind so gut angekommen, dass wir sie (ihn) eigentlich nicht wieder gehen lassen wollen. Und doch scheint es so, als muss nun der Philipp und nicht der Horst zurück nach Bayern – ungerecht und schlecht für die Concordia und ganz Deutschland. Und so wird an der Abseitsbar skandiert: “Wir wollen Doblhofer, nehmt Ihr den Seehofer!”

In der zweiten Halbzeit merkt man der Mannschaft Ihre Verunsicherung nach zuletzt drei Niederlagen in Folge an. Wir nutzen die Breite des Platzes im Aufbauspiel nicht und kommen so gelegentlich früh in Bedrängnis, den Ball zu verlieren. Schließlich verschleudern wir auch noch unsere Konterchancen leichtfertig, selbst ein Drei-gegen-eins-Angriff wird sträflich lässig vergeben. Und so können wir uns am Ende bei Constantin Fisher bedanken, der in der letzten Minute einen halbherzigen Heber dank seines guten Stellungsspiels entschärfen kann. In der Kabine ist große Erleichterung zu spüren und so kann die Concordengemeinschaft bei Wildschweinbratwurst endlich mal wieder einen dreifachen Punktgewinn feiern. Und das muss für heute reichen.

Das schreibt die FNP:
Concordia Eschersheim – SV Blau-Gelb 2:1 (2:1). – Nach einer längeren Negativserie mühte sich die Concordia trotz vieler Chancen zu einem Sieg gegen den Tabellenvorletzten. Einen schönen Pass von Florian Ilcken verwertete Benjamin Tesar zum 1:0 (6.). Joscha Stein legte mit einem beherzten Schuss aus 18 Metern nach (32.). Dann wurden die Gastgeber nachlässig. Bei einem Einwurf für Blau-Gelb schien die Eschersheimer Abwehr Gästeakteur Ahmad Helmand vergessen zu haben. Der stand mutterseelenallein vor Keeper Constantin Fisher und verkürzte auf 1:2 (39.). Nach der Pause verlor das Spiel an Qualität. Die Gastgeber vergaben einige gute Kontermöglichkeiten, Blau-Gelb mühte sich, war aber nicht sehr zwingend. Nur einmal musste der souveräne Fisher noch eingreifen, als er den Ball an die Latte lenkte (78.). „Die Jungs haben spielerisch ein bisschen den Faden verloren, aber auch gekämpft wie die Löwen“, zeigte sich Concordia-Trainer Roland Stipp zufrieden. (omü)