Fußball am Tag der Bombe

Viktoria Preußen – Concordia Eschersheim
Kreisoberliga Frankfurt, 5. Spieltag
Sonntag, 3. September 2017 (15 Uhr), Hügelstraße

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Von Rudi Walther

Matchday History Es ist der 7. März 1982. In der Bezirksliga Frankfurt West steht das Lokalderby des Tabellendritten Viktoria Preußen gegen die als Neuling im Abstiegskampf stehende Concordia an der Hügelstraße auf dem Spielplan.
„Bei den Gastgebern verdienten sich nur Peter Koch in der Abwehr und als 1:1-Schütze (60.) sowie Aufbauspieler Szostok die Bestnote. Antmann, mit 19 Treffern der führende Torschütze dieser Liga, war in der 58. Minute mit einem Foulelfmeter am Pfosten gescheitert. Alle dreizehn Eschersheimer verdienten sich ein Lob: Borz; Fußmann, Marienfeld, Ackermann, Heimann; J. Knappmann, Metzler, Novohradsky, Karsten, Sadaqi, Drescher und die Joker Steinmetz und Vehling. Mit Heimann trat auch bei der Concordia ein Abwehrmann als Torschütze (55.) auf“. (aus Neue Presse vom 8. März 1982)
Doch aus der Punkteteilung wurde nichts, da ein Spieler der Gastgeber keine Spielberechtigung hatte. Am „Grünen Tisch“ bekamen wir deshalb auch den zweiten Punkt zugesprochen – mehr wurden damals für einen Sieg nicht vergeben. Die „Preußen“ beendeten die Saison auf Platz sechs mit 52:52 Toren und 35:29 Punkten, während es am Tabellenende bei drei Absteigern dramatisch zuging. Mit-Aufsteiger Olympia Fauerbach war als 17. mit 22:42 Punkten zum Abstieg verurteilt. Davor lagen punktgleich Teutonia Köppern und SSV Heilsberg mit 24.40 Punkten. Nach dem 1:0 beim FC Rödelheim war die Concordia mit 25:39 Punkten über dem Strich. Doch damals durfte der durch Verbandsentscheidung zugesprochene Punkt den Abstiegskampf aber nicht entscheidend beeinflussen. Und auch unser besseres Torverhältnis zählte nicht. Und so kam es über Pfingsten zu einer Dreier-Abstiegsrunde. Wir siegten in Heilsberg gegen Köppern (2:1), Köppern schlug am Rosegger die Heilsberger 4:2 und unser 1:1 in Köppern gegen Heilsberg reichte zum „Überleben“ der ersten Saison in der Bezirksliga.

Zum Spiel Während der Rosegger wegen der Entschärfungsaktion der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesperrt ist, liegt die Sportanlage an der Hügelstraße knapp außerhalb der 1,5 Kilometer-Schutzzone, so dass das Spiel unter der Leitung von Schiedsrichter Paul-Ioan Barbu ausgetragen werden kann. Die abgelaufene Saison war für Viktoria Preußen enttäuschend. Man wollte oben mitspielen, doch der Start wurde verpatzt und die erhoffte Aufholjagd trat nicht ein. Das ist diese Saison anders: Drei Spiele ergeben sieben Punkte. Letzten Sonntag war man spielfrei und verlor dadurch Rang zwei an unsere Mannschaft. Der direkte Vergleich kommt den „Preußen“ also gerade recht. Trainer Ramzi Kallel kann als Ziel und Belohnung für einen Heimsieg die Wiederherstellung der alten Rangordnung ausgeben.
Das weiß natürlich auch unser Coach Roland Stipp, dem die Platzierung allerdings noch nicht besonders wichtig ist. Das Team müsse sich ob der ständig notwendigen Personalwechsel erst noch finden. Denn das Lazarett lichtet sich nur langsam und die Urlauber sind weit weg. Trotzdem umfasst der Spielerkader 18 Mann. Die Aufgabe ist mindestens mit der Prüfung in Niederrad zu vergleichen. Während am 20. September 2015 unsere Spieler mit 1:6 an der Hügelstraße untergingen, konntenn sie am 23. Oktober 2016 einen hart umkämpften 1:0-Auswärtsswärtssieg bejubeln.

Tipp: Bei der Anreise die Vollsperrung der Eschersheimer Landstraße beachten. Die U-Bahnen fahren nur von Norden kommend bis Hügelstraße.

Spvgg. Griesheim II – Concordia II
Sonntag (13 Uhr, Eichenstraße)
Kreisliga B, Gruppe 2

Wer unsere Zweite Mannschaft an der Hügelstraße spielen sehen will, liegt falsch. Die Reserve von Viktoria Preußen ist in die Kreisliga A aufgestiegen und das Team unseres  Trainers Nico Wrobel fährt über die Mainzer Landstraße in Frankfurts Westen zur Zweiten Mannschaft des Gruppenligisten Spvgg. Griesheim. Die Gastgeber sind mit einem Sieg und zwei Niederlagen 13., stehen aber im Vorspiel im Fokus der Fußball-Fans ihres Traditionsvereins.