Flockis Corner

Concordia – FV Hausen 1:3 (1:1)

29. September 2019
Kreisoberlig Frankfurt

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Von Martin Gutmann

“Es wird immer gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht”, sagt Hermann Hesse. Und doch drängt sich hier die Frage auf, was manche Menschen Sonntags auf den Sportplatz treibt. Einige Anhänger des FV Hausen wären jedenfalls besser zu Hause(n) geblieben. Selten wurde ein Schiedsrichter auf dem Rosegger so übel beschimpft, dass dieser sogar mit Spielabbruch drohte und zwischenzeitlich die ganze “Gegentribüne” vor der Hütte des BSC räumen lassen wollte. Erstaunlich auch, weil der Schiedsrichter zwar wahrlich nicht gut pfiff, gleichwohl keine der Mannschaften “bevorzugt” wurde und es zum Zeitpunkt des drohenden Spielabbruchs leistungsgerecht 1:1 stand. Bis dahin war die Mannschaft des FV Hausen durch einfaches und effektives Spiel, aber auch durch die eine oder andere Schauspieleinlage aufgefallen. Mehrfach rollten sich Spieler laut schreiend über den Boden, nur um Sekunden später, wie durch Wunderheilung genesen, wieder quicklebendig über das Feld zu laufen. “Clever” sei das, erklärte ein Gegenspieler schon während der Partie unserem staunenden Trainer. Und siehe da: In der spielentscheidenden Szene gelang die gewünschte Beeinflussung als ein absurder Freistoss in gefährlicher Entfernung gegeben wurde, der prompt zum 1:2 führte.

Unsere Concordia hatte gleich zu Beginn des Spiels ihre größte Chance. Eine scharfe Hereingabe von Richi Sieber nahm Saba Kvaratskhelia aus elf Metern direkt ab, traf aber genau den gegnerischen Torhüter. Bis zur 19. Minute passierte dann kaum noch etwas, bis wir einen Ball unglücklich in die Mitte abwehrten, Hausen schnell über rechts spielte, wir die Flanke nicht verhindern konnten und in der Mitte zwei Gegner völiig “blank” standen: 0:1 Spas Pisov. Die Concordia wehrte sich und kam nach berechtigtem Elfneter (Foul an Edin Zekan) durch Saba zum bis dahin verdienten 1:1 (26. Minute). In der Folge passierte nicht mehr viel in einem Spiel, “in dem kein Concorde Normalform erreicht hat” (Trainer Roland Stipp).

Die zweite Hälfte hatte dann nicht mehr viel mit Fussball zu tun. Auf jeden Fall ließ sich unsere junge Mannschaft völlig aus dem Konzept bringen und erspielte sich keine einzige Torchance mehr. Und so finden Eingangs erwähnte Ereignisse Ihren Höhepunkt in einem fragwürdigen Freistoss, der zu Spas Pisovs zweitem Treffer führte, der allerdings auch frei stehend am Fünfmeterraum zum Kopfball kam. Das 1:3 durch den gleichen Spieler fingen wir uns in in der 87. Minute ein, als wir im Aufbau den einzigen gedeckten Mann anspielten und so das nächste unnötige Gegentor einleiteten.

Diese Niederlage schmerzte die Mannschaft, das konnte man deutlich spüren. Trotzdem muss man auch unsere Verletztenliste vor Augen haben, auf der knapp die Hälfte des Kaders zu finden ist. Der Trainer und die Spieler werden sich nicht umwerfen lassen, da können wir sicher sein. Schon am Mittwoch bietet sich ja die nächste Chance. Und das muss für heute reichen…

Concordia II – TG Sachsenhausen 3:4 (2:3)
29. September 2019
Kreisliga A Gruppe zwei

Ein Punkt war drin, war man sich im Lager der Zweitvertretung der „Krokodile“ nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Marcus Köpke (Büdingen) einig. Zweimal gelang der Ausgleich gegen den Spitzenreiter, doch jeweils eine Minute später lagen die Sachsenhäuser wieder in Front. Zu groß war offenbar die Freude über den Gleichstand, um die Konzentration im Abwehrverhalten zu wahren. Dabei hätte Eigengewächs Benedikt Borchert mit seinen drei Volltreffern (30./31./64.) zum Spieltagsbesten werden können. rw

Concordia II: Hilbrig, Kracke (76. Jurkic), Kharbouch (62. Evans), Peter, Stölze, Do O (68. Mayer), Grötzki, Schestag, Borchert, Haarhaus, Eichler.


FC Kalbach – Concordia (1:2) 2:3

Kreisoberliga Frankfurt
Sonntag, 22. September 2019

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Von Martin Gutmann

In der Ilias beschreibt Homer unter anderem die Belagerung Trojas, aufgeteilt in “Gesänge” und häufig dargestellt durch drastisch beschriebene Zweikämpfe zwischen Helden (und auch Göttern). Paris stahl Menelaus Frau Helena, was natürlich nicht ungesühnt bleiben kann. Die Achaier (Griechen, um Agammenon, Achilleus und Odysseus) belagern zum Zeitpunkt der Schilderungen Troja bereits sieben Jahre. „Geraubt“ hat Kalbach unsere Spieler, heroische Zweikämpfe führten wir en masse, und die Nachspielzeit dauerte locker sieben Jahre:

Die nur 50 Zuschauer (davon 32 Concorden) sahen eine aufopferungsvoll kämpfende Concordiamannschaft und ein insgesamt überdurchschnittlich flottes KOL-Spiel. Von Beginn an war unser Team zumindest knapp auf Augenhöhe, Adi Mohr traf lauthallend mit unserem ersten Angriff die Latte, Dragan Budimir setzte den Nachschuss artistisch und doch denkbar knapp über das Tor. Die spielerisch leicht überlegenen Gastgeber fanden einfach kein Rezept gegen unser zweikampfstarkes Mittelfeld um Josch Stein, der (endlich) sein erstes Saisonspiel machte. Benni Tesar und Richard “Richi” Sieber ließen kaum gefährliche Zuspiele an den Strafraum zu und wenn, dann waren unsere Innenverteidiger Kenan Kovacevic und Max Weymann unüberwindbar. Unsere Außen (Torben Schönle und Adi Mohr) hatten Ihre Gegenspieler weitestgehend im Griff und so sahen die mitgereisten Edelfans um Concordias Fußballgott Yuriy Dutchak eine immer selbstbewusster auftretende Auswärtsmannschaft. Adi Mohr inszenierte in der zwanzigsten Minute einen blitzsauberen Angriff über seine Außenbahn und schickte Edin Zekan. Dieser ließ dem Ex-Concorden Alex Azimpour keine Chance, drang in den Strafraum ein und passte quer auf Sturmtank Budimir, der sicher aus fünf Metern einschob. Kaum sechs Minuten später war es erneut Edin Zekan, der seine tolle Leistung krönte, erneut seinen Gegenspieler stehen ließ und von der Strafraumgrenze flach zum 2:0 ins kurze Eck traf (26.). Kalbach antwortete mit wütenden Angriffen über die Außen, doch bis auf zwei gefährliche Flanken und einen stark getretenen Freistoß von Ricardo Harrabi (noch ein ehemaliger Concorde) drohte nur wenig Gefahr durch die Heimmannschaft. Just beim Feststellen dieser Tatsache, nach eigenem Eckball, liefen wir in einen Konter und es stand nur noch 1:2 durch Soufiane Moussaoui. Zur Halbzeit herrschte vorsichtiger Optimismus, doch war auch allen Unterstützern der hohe kämpferische und läuferische Aufwand nicht entgangen. In der Ilias gibt es auf trojanischer Seite die tragische Figur der Kassandra, deren Wahrsagungen stets eintreffen, aber der nie geglaubt wird. Kassandrische Concorden sagten einen Sieg voraus, geglaubt wurde höchstens an ein Unentschieden.

Es waren bereits 15 Minuten gespielt in der zweiten Halbzeit, als Kalbach zu seiner ersten Chance kam – ein Weitschuss konnte vom sicheren Kress entschärft werden. In der folgenden Wechselphase (Stein, Tesar und Budimir mussten Ihrem hohen Tempo Tribut zollen) verstärkte Kalbach den Druck ohne sich weiter größere Chancen zu erspielen. Die eingewechselten Joris Plöns, Metin Cosgun und Simon Kramer fügten sich nahtlos in die tolle Mannschaftsleistung ein, Saba Kvaratskhelia konnte immer wieder entscheidend Bälle festmachen und war oft nur durch Fouls zu stoppen. Bis zur 80. Minute konnte man schon leise auf einen Auswärtserfolg beim Aufstiegsanwärter hoffen, doch Harrabi mit einem seiner starken Freistöße fand Achraf Gara Ali, der per Kopf zum Ausgleich vollendete (80.). Wer jetzt auf eine auf Sieg spielend Heimelf wettete, verlor alles. Die Concordia schüttelte sich kurz, Trainer Roland Stipp brachte Josch Stein in den Sturm zurück und Kalbach verlor jegliche Balance. Durch die unermüdlich anlaufenden Stein und Kramer massiv im Aufbau gestört, unterliefen den Kalbacher Abwehrspielern ein Fehler nach dem anderen. Immer wieder kamen wir gefährlich vor das Tor, angefeuert von mittlerweile begeistert mitgehenden Concordiafans. Kovecevic, der einfach ein Näschen für solche Situationen zu haben scheint, gewann schließlich, als Innenverteidiger weit in des Gegners Hälfte aufgerückt, in seiner robusten Art einen Zweikampf, passte perfekt auf den früh startenden Stein, der seinen Gegenspieler stehen ließ und flach in die Mitte passte. Dort setzte sich Simon Kramer gegen den Torhüter und zwei Abwehrspieler durch und traf aus wenigen Metern zum vielumjubelten Siegtreffer (89.). Roland Stipp verbat sich eine Auszeichnung eines einzelnen Spielers: “Ich bin stolz auf die Jungs und jeder hat sich einen Punkt in der Heinz Blüm-Ehrenpreiswertung verdient.” Gratulation also an alle. Und wie zu Ende der Ilias, als nach zwölf Tagen der Schändung Achilleus endlich Hektors Leichnam seinem Vater Priamos zur Bestattung überlässt, kann die Concordia ganz ohne Ärger und mit einem so stark ersehnten Auswärtssieg nach Hause fahren. Und das muss für heute reichen…

FSV Bergen – Concordia II 3:5 (1:4)
Keisliga Frankfurt, Gruppe zwei

Punktspiele in Bergen waren traditionell heiß umkämpft. Doch das liegt schon lange zurück. Unsere Zweitvertretung mit vier Jungs aus der letztjährigen A-Jugend gibt auf dem Kunstrasen, der längst den Hartplatz abgelöst hat, ihre Visitenkarte ab und gewinnt in einem durchschnittlichen A-Liga-Spiel die drei Punkte. Die Basis für den Sieg war die Chancenverwertung vor der Pause. Louis Haarhaus (16.), Bene Borchert (19.), Badr Kharbouch (38.) und Erik Eichler (39.) sorgten für die komfortable Führung. Im zweiten Durchgang hingegen klappte der Abschluss nicht mehr. Pech hatte Eichler mit dem schönsten Schuss des Tages – an die Latte. Und wie das so ist, kam der FSV in der 81. und 85. Minute auf 3:4 heran. Das Spiel drohte noch zu kippen, doch Schlussmann Conrad Hilbrig verhinderte mit einer starken Parade den Ausgleich in der 90. Minute. Großes Aufatmen für das Team von Trainer Pascale König dann in der dritten Minute der Nachspielzeit, als „Henry“ Arthur Wolf das erlösende 5:3 gelang. rw

Concordia II: Hilbrig, Kracke (75. Weldai), Schierle, Mettlach, Stölze, Kharbouch (56. Wolf), Schestag, Haarhaus, De Oliveira (46. Grötzki), Borchert, Eichler. Bank: Wieczorek, Do O, Evans.


Concordia – Griesheim Tarik (1:1) 3:3

Kreisoberliga Frankfurt
16.September 2019
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Von Martin Gutmann
“Kaum, dass auf diese Welt du kamst,
zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
dir Kinder, Geld und Gut erwarbst,
schon liegst du unten, weil du starbst.”

Der unerreichte Heinz Erhardt dichtete dies (natürlich) in der Absicht, seinem Unmut über die viel zu kurze Zeit mit seinen Lieben Ausdruck zu verleihen. Die Spieler der Concordia sollten sich ein Beispiel daran nehmen und nicht zaudern, Zeit verschwenden oder Trübsal blasen. Wenn der Anpfiff ertönt, darf alles riskiert und rausgehauen werden. Zweitens sollte das Wichtige am Ende (hier des Lebens, dort des Spiels) bewahrt werden. So ein Spiel ist eben schnell vorbei – und dann nicht mehr korrigierbar.

In einem höchst unterhaltsamen und sehr fairen Spiel trennten sich beide Mannschaften mit 3:3. Trotzdem hatte man als geneigter Concordiaunterstützer das Gefühl, das einfach mehr drin war und vielleicht auch mehr hätte drin sein müssen. Beide Mannschaften begannen vorsichtig und ließen zunächst nur wenig zu. Das 0:1 durch Renato Trauner (21.) war der erste Torschuss der Gäste und fiel nach drei verlorenen Zweikämpfen in Folge, als schließlich Trauner von halblinks in den Strafraum eindrang, zwei Abwehrspieler stehen ließ und überlegt einschob. Erneut mussten wir einem Rückstand hinter rennen, brauchten diesmal aber nur acht Minuten, bis Edin Zekan mit Links nach Straumgewühle aus 14 Metern sehenswert in den Winkel schlenzte (28.). Spielerisch leicht überlegen, gegen einen vorsichtigen Gegner aber nicht mit der letzten Konsequenz agierend, ging es mit einem gerechten 1:1 in die Pause.
Die zweite Hälfte begann mit einem blitzsauberen Tor der Gäste, die sich über unsere rechte Abwehrseite durchkombinierten, frei vor Kress auftauchten und diesem keine Chance ließen (Saad Zadaqi, 52.). Ärgerlich, waren wir doch nach der Pause deutlich besser im Spiel und dem Führungstor näher. Doch die Mannschaft zeigte eine deutliche Reaktion. Bereits eine Minute später spielte Dani Hopf nach der schönsten Kombination des Spiels über Joris Plöns, Adi Mohr und Saba Kvaratskhelia unseren Stürmer Dragan Budemir frei, der nur knapp verzog. Nun rollte Angriff auf Angriff auf das Tor Tariks, bis schließlich Kenan Kovacevic nach Ecke per Kopf mit Wucht und Wille vollendete (69.). Nur drei Minuten später sorgte Benni Tesar ebenfalls nach Ecke mit dem Rücken für das vielumjubelte 3:2 (72.). Leider ließen wir in der Folge eine Vielzahl an Chancen liegen, trafen Pfosten und Latte, ließen allerdings auch praktisch nichts mehr zu. Bis zur 87. Minute, als Tarik sich noch zu einem letzten Angriff aufraffen konnte, der mittlerweile nach vorne geeilte Abwehrhüne Issam Chami den Ball perfekt zum allerdings sträflich frei stehenden Exprofi Fikri El Haj Ali passte und dieser das Unentschieden besiegelte. Ein ärgerliches Unentschieden, da die Concordia sich im Vergleich zum Heddernheimspiel deutlich steigerte, ein deutliches Chancenplus erspielte und den Ausgleich erst kurz vor Schluß erhielt. Der oben bereits erwähnte Heinz Erhardt hätte eine passende Antwort gehabt: “Wer sich selbst auf den Arm nimmt, erspart anderen die Arbeit”. Und das muss für heute reichen…
Concordia: Kress, Brendel, Kaminski, Kovacevic, Mohr, Müller, Kvaratskhelia, Weymann (46. Plöns), Schönle (46. Hopf), Budimur, Zekan (65. Tesar). Bank: Diogo Jesus de Oliveira. – Trainer: Roland Stipp.

Concordia II – SG Bornheim/GW II 2:2 (1:0)
Kreisliga A Frankfurt, Gruppe 2

Vollgas im ersten Durchgang lautete das Concordia-Motto gegen den alten Verein von Coach Pascale König (der von Co-Trainer Christian Ehmes vertreten wurde). Und so wurden gegen den starken Bornheimer Torwart Colombo – mit Concordia-Jugendvergangenheit – vier glasklare Chancen herausgespielt. Aber nur dem starken  David Schestag gelang es, den Ball ins Netz zu schießen (34.). Der eingewechselte Hakami glich drei Minuten nach Wiederanpfiff aus und Torjäger Kusch drehte das Spiel mit seinem siebten Saisontor (56.). Doch postwendend meldete sich Torjäger Louis Haarhaus zur Stelle und besorgte das 2:2. Die Gäste waren weiter auf den Auswärtsdreier aus, doch Felix Jeglinger im Concordia-Kasten war schier unüberwindbar und wurde wieder zum „Spieltagsbesten“ ausgezeichnet. Ein schöner und verdienter Prestigeerfolg gegen ein Spitzenteam der Kreisliga A. rw

Concordia II:Jeglinger, Kracke (70. Vanselow), Lindner, Vock (82. Kharbouch), Stölze, Schierle, Wolf (70. Evans), Grötzki, Schestag, Haarhaus, Eichler. Bank: Weldai, Do O, Beck.


Concordia – SC Goldstein 5:2 (2:1)

Kreispokal Frankfurt, 3. Runde
Dienstag, 10.9.2019

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Als der Schiedsrichter vor dem Spiel in der Kabine die Liste seiner größten Erfolge herunterbetet, bekommt manchen schon so eine Ahnung … 20 Minuten später lagen schon etliche unserer Spieler auf dem Boden (sogar auf der Laufbahn), ohne dass das Konsequenzen gehabt hätte. Goldstein will ein Erfolgserlebnis erzwingen und hat Leute auf dem Platz, die dafür die Grenzen des Sportlichen zu überschreiten bereit sind. Doch unsere Jungs halten dagegen und bauen nach und nach eine standesgemäße Dominanz auf. Die einzige Chance des A-Ligisten nach einer Ecke in der ersten Minute hatte Felix Jeglinger im Tor abgewehrt. Auf der anderen Seite müssen wir gegen die tief stehenden Goldsteiner für unsere Chancen hart arbeiten. Saba Kvaratskhelia bricht schließlich mit einem wunderbar angeschnittenen Freistoß aus 22 Metern das Eis (30.). Kurz darauf schickt Nils Brendel unseren Sturmtank Drago Budimir, der seinen Gegenspieler wie eine lästige Fliege abschüttelt und eiskalt zum 2:0 vollstreckt (40.). Damit verabschieden wir uns in die Pause – obwohl das Spiel noch läuft. Domenico Iannone trifft noch für Goldstein (42.). Nach vielen lustigen Abseitspfiffen (ausnahmslos und auf beiden Seiten, wenn der Ball hoch in den Strafraum kam) hatte der Schiri diesmal keinen Regelverstoß erkannt.

Nach der Pause drehen wir auf und zeigen gegen die tapfer kämpfenden Gäste endgültig, das wir das klassenhöhere, taktisch, technisch und läuferisch bessere und endlich auch zielstrebiger Team sind. Neuzugang Joris Plöns, zarte 18 Jahre alt, scheitert zwar erst zweimal am gegnerischen Keeper, schließt dann aber eiskalt zum 3:1 ab (58.). Dann „klaut“ Maxi Sieber den Ball und versenkt ihn auf dem Weg zum Flughafen noch schnell im kurzen Eck (69.) – schönen Urlaub Junge! Doch Begeisterung macht bekanntlich träge und so schauen wir zu, wie Goldstein sich endlich einmal in unsere Hälfte bewegt, flankt und zum 2:4 durch Iannones Kopfball kommt (84.). Trotzdem ist das Spiel natürlich durch und der eingesprungene beidbeinige Rittberger des Torhüters gegen Budimir völlig überflüssig. Jakob Dickmann haut den Abpraller zum 5:2 in die „Kiste“ (86.) und der Schiri glänzt noch einmal mit einem Kommentar, den wir uns an dieser Stelle lieber verkneifen. Man weiß ja nie. Schließlich stehen wir erstmals seit Jahren wieder im „Sechzehntelfinale“ des Kreispokals. Das ist wichtig, denn der Präsident gab vor dem Spiel auf die Frage „was macht das Pokalfieber?“ die ehrliche Antwort: „Furchtbar!“ Und dem Manne muss schließlich geholfen werden.

Concordia: Jeglinger, Brendel, Dickmann, Schönle (c), Mohr (62. Kaminski), Weymann, Müller (65. Tesar), Kvaratskhelia, Plöns (59. M. Sieber), Budimir, Zekan. – Bank: Kovacevic, Wolf, Kress. – Trainer: Stipp.

„Pokalspiele haben eigene Gesetze“, urteilte DFB-Pokalspielleiter Ludwig Decker nach einer Auslosung im schwarz-weißen TV-Programm Mitte der Sechziger Jahre des vergangenen Jahrtausends. Er meinte damit, dass der Klassenhöhere nicht schon deshalb gewinnt und weiter im Wettbewerb bleibt. Der Funktionär vom FC Schweinfurt sollte Recht behalten und so verlor Favorit Eintracht Frankfurt als Tabellendritter der ersten Bundesligasaison am 13. Juni 1964 gegen den Achten TSV 1860 München das Cup-Finale im glühend heißen Stuttgarter Neckarstadion 0:2. In den Siebziger Jahren wurde der Wettbewerb in Hin- und Rückspielen ausgetragen, um den Großvereinen die Pokalpleiten zu ersparen. So kam Eintracht nach einem grottenschlechten 1:1 in Schweinfurt mit dem Faux-pas des Bierflaschenwurfs eines Frankfurter Fanatikers aus der Stehkurve auf den Kopf eines auf der Laufbahn patrouillierenden Polizisten nach einem 5:0-Rückspielsieg im Waldstadion noch eine Runde weiter.  Das Pokal-Rückspiel ist längst wieder abgeschafft. Und auch der gute Pokal-Veteran Decker hat sich bezüglich der Partie am Rosegger nachweislich getäuscht. Concordia eliminiert  den A-Ligisten und steht in der vierten Kreispokalrunde. Und das muss für heute reichen…


Concordia – SV Heddernheim 2:1 (0:1)

8. September 2019
Kreisoberliga Frankfurt

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Von Martin Gutmann
 ”Wer eine gute, verständige und schöne Frau sucht, sucht nicht eine sondern drei” schrieb unnachahmlich launig Oscar (Fingal O`Flahertie Wills) Wilde. Wer eine gute, konstante und torreiche Concordia sucht, mag sich an dem irischen Schriftsteller orientieren: er sucht vergeblich. Doch in der noch jungen Saison, nach dem dritten Neuanfang im dritten Jahr braucht unsere blutjunge Mannschaft noch ein paar Spiele, bis alle Mechanismen greifen. Unterhaltsam aber ist ein Besuch auf dem Rosegger immer und spannend blieb es bis zum Schluss: In einem umkämpften, engen Kreisoberligaspiel kamen die mit nur einem Zähler ausgestatteten Gäste bereits früh (fünfte Minute) sträflich frei aus fünf Metern zum Kopfball, doch Samir El Mastouli köpfte zu zentral. Die tief stehenden Gäste ließen in der ersten Halbzeit lediglich zwei Chancen durch unsere beiden Spitzen Edin Zekan und Dragan Budimir zu, kamen aber auch selbst kaum zu zwingenden Aktionen. So fiel der Führungstreffer der Heddernheimer nach einem auf den langen Pfosten getretenen Freistoß (den man niemals pfeifen darf), als sich der oben erwähnte und stark spielende El Mastouli gegen Nils Brendel durchsetzte und Torhüter Kress per Kopf überlupfte. Dabei verletzte er sich jedoch so stark, dass er ausgewechselt werden musste: Gute Besserung wünscht die Concordia an dieser Stelle. Unsere etwas verunsichert wirkende Mannschaft hatte ganz offensichtlich noch an der Niederlage gegen Gudesding zu knabbern und tat sich bis zur Halbzeit (0:1) schwer.
Doch am Rosegger kennt man den großen Iren und weiß, wann Unterstützung gefragt ist: “Nicht die Vollkommenen, die Unvollkommenen brauchen unsere Liebe”. Uns so trug die grandiose Stimmung Ihren Teil bei zum Derby und zur Leistung unserer Mannschaft in der zweiten Hälfte.
Kurz nach der Pause hatte die Concordia Glück, als Schiedsrichter Önder Colak den Gästen einen möglichen Elfmeter verweigerte. Doch das Spiel nahm deutlich an Fahrt auf, die Concordia legte zu und mit der Einwechslung von Max Weymann wurden unsere Bemühungen deutlich strukturierter. Nach einem stark gewonnen Zweikampf an der Mittellienie von Kenan Kovacevic schlug Max einen wunderbaren Pass auf den erneut bärenstarken Matthias Müller, der sich links aussen durchsetzte, hart und flach nach innen passte, wo schließlich Dragan Budimir, der überhaupt ein klasse Spiel hinlegte und sich immer wieder robust einzusetzen wusste, per Hacke ins lange Eck vollendete. Tolles Tor (63.) und Gewinner des Heinz Blüm Ehrenpreises: Spieler des Tages – herzlichen Glückwunsch Dragan. Nur neun Minuten später kam endlich Saba Kvaratskhelia auf Touren, spielte in seiner unnachahmlichen Art zwei Gegenspieler aus, wurde vom dritten gelegt: Elfmeter. Und hier haben wir Dani Hopf, der noch NIE einen Elfmeter für die Concordia verschoss. 2:1, sichere Angelegenheit, Spiel gedreht, die Tribüne hüpft, Danke. Torhüter Kress mit einigen tollen Paraden (gerade zum Schluß) und Adi Mohr mit hohem läuferischem Einsatz und klugem Stellungsspiel verdienten sich des Trainers Lob.
“Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen”, schreibt Wilde. Man könnte auch konstatieren, daß sich die Concorden trotz des sehr defensiven, zerstörerischen Konzepts der Heddernheimer und eines unglücklichen Rückstands nicht von Ihrem Weg abbringen ließen, an sich glaubten und schließlich noch ein furioses Finale boten. Und das muss für heute reichen…
Concordia: Kress, Brendel, Kaminski, Kovacevic, Mohr, Müller, Kvaratskheli (Wolf), Hopf, Zekan (Schönle), Budimir (Weymann), Plöns. – Trainer: Stipp. – Tore: 0:1 El Mastouli (38.), 1:1 Budimur (63.), 2:1 Hopf (71., Foulelfmeter). – Zuschauer: 100. – Foto: Freundlich zur Verfügung gestellt von Pedro Acebes Gonzales (aka “Inside Amateurfußball”).

Concordia II – FC Heisenrath 1:2 (1:2)
Kreisliga A Frankfurt (Gruppe 2)

Trainer Pascale König musste eine Reihe von Stammkräften ersetzen. So kamen erstmals die aus der A-Jugend stammenden Mick Geiger, Diogo Jesus de Oliveira, Lorenz Eick Do O und Aman Weldai zum Einsatz. Paul Grötzki traf schon in der ersten Spielminute zur 1:0-Führung ins Schwarze. Doch die in der Not umgestellte Abwehr leistete sich einige Aussetzer. Innerhalb von 90 Sekunden drehten die Gäste den Spieß um und führten 2:1 (23.) Das war unnötig und bis zum Abpfiff nicht mehr zu ändern. Walter Dorn vom Spielausschuss meinte: „Zwei oder drei Spieler mehr vom Stamm und es hätte gereicht.“ rw

Concordia II: Jeglinger, Kracke (72. Weldai), Back, Mettlach, Stölze, De Oliveira (46. Do O), Grötzki, Schestag, Varty (60. Sarac), Evans, Geiger. Bank: Wiezorek. – Tore: 1:0 Grötzki (1.), 1:1 Azaitouni (22.), 1:2 Mahler (23.).

 

Concordia – SC Goldstein
Dienstag, 10. September 2019 (20 Uhr), Rosegger
Kreispokal 3. Runde

Da auf der Sportanlage des A-Ligisten Flutlicht nicht zur Verfügung steht, wurde die Pokalpartie an den Rosegger verlegt. Die Gäste spielen in Gruppe 2 mit unserer Zweitvertretung um Punkte. Mit einem Sieg in fünf Spielen liegen sie auf Rang 13. Unser Trainer Roland Stipp kann nicht vielen Leuten eine Pause gönnen und hofft, wenigstens den einen oder anderen Rekonvaleszenten für einem Kurzeinsatz bringen zu können. Noch fallen nämlich reihenweise Stammspieler aus.


FC Gudesding – Concordia 1:0 (1:0)

1. September 2019
Kreisoberliga Frankfurt

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Von Martin Gutmann
“Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt”, erkannte Wilhelm Busch und könnte bei dieser Erkenntnis ein Concordia-Spiel gegen einen vermeintlich schlechter eingestuften Gegner beobachtet haben.
Irgendwie hatte man den Eindruck, dass einfach gar nichts stimmte an diesem Sonntag. Fahrig und ohne Plan im Spielaufbau, im Mittelfeld gedanklich viel zu langsam, läuferisch unterlegen und vorne glücklos präsentierte sich unsere Mannschaft im Ostpark. Fehlende Leidenschaft vermutete mancher Beobachter gesehen haben, einige andere vermissten zumindest das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage. Konfuzius sagt: “Achte auf Deine Gedanken. Sie sind der Anfang Deiner Taten”.
Wir kamen schleppend ins Spiel und fingen uns nach katastrophalem Spielaufbau und slapstickartigen Verteidigungsaktionen ein Gegentor der Marke “gibts doch nicht” ein, als Sturmriese Felix Angerer drei Concordiaspieler stehen und Torhüter Kress keine Chance ließ (31. Minute). Danach fanden wir etwas besser ins Spiel und trafen durch Saba Kvaratskhelia den Pfosten. Eine einzige gute Chance in der ersten Halbzeit? Leider ja, mehr war da nicht. In der zweiten Hälfte verzeichneten wir bereits die 75. Minute, ehe Keno Hartmann mit einem fulminaten Lattenschuss die sich teilweise kurz vor einem Mittagsschläfchen befindlichen Concordenfans erschreckte. Trotz verzweifelter Versuche der Trainer, durch Umstellungen Leidenschaft und Siegeswille zu wecken, hätte man sich wieder hinlegen können. Es passierte nichts mehr.
“Wohin Du auch gehen magst, gehe immer mit ganzem Herzen”, mahnt uns Wilhelm Busch, ein wirklich guter Rat. Wenn man etwas “reißen” will, kann man so nicht auftreten.
Eine Sache hat mich besonders gestört: “Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie” lehrt uns Deutschlands erster Comiczeichner (Max und Moritz). Wenns nicht so gut läuft, ist es immer die schlechteste Wahl, andere für Fehler verantwortlich zu machen. Dann hält man die Klappe, gibt Gas und versucht, die anderen mitzureißen.
Und das reicht für heute… 

FFC Victoria – Concordia II 1:3 (0:0)
Kreisliga A Frankfurt (Gruppe 2)
1. September 2019

Betreuer Walter Dorn sah eine kompakte, kämpferisch starke Concordia II beim Schlusslicht. Aber sie hatte zunächst kein Schussglück, denn David Schestag traf nur den Pfosten. Oft wurde der letzte Ball nicht genau gespielt. Nach dem Pausen-0:0 brachte Trainer Pascale König die Stürmer Paul Grötzki und Dylan Evans für Ferhat Sarac und Tom Helberger. Was folgte war ein Doppelschlag. Schestag und Marc Mayer – jetzt schon mit drei Toren in der Vereinsschützenliste notiert – bezwangen den Schlussmann der Eintracht-Ultras (49. und 52.).
Die Führung auszubauen wurde versäumt und so machte Victorias Torschütze Jan-Philip Schneider mit dem 1:2 nach 65. Minuten noch mal Hoffnung für seine Farben. Die Gastgeber bemühten sich in der Offensive um den ersten Punktgewinn. Sie hatten die Lufthoheit bei gefährlichen Standardsituationen. Doch im Umschaltspiel ergaben sich gute Concordia-Chancen. Einen super Konter vorgetragen über den schnellen Außenverteidiger Pascal Stölze leitete Grötzki auf Bene Borchert weiter, der mit dem 3:1 den Deckel drauf machte (88.). Mit vielen Balleroberungen ragte Kapitän Sebastian Vock als „Spieltagsbester“ noch etwas aus der geschlossenen Mannschaftsleistung heraus. Neun Punkte und Platz sechs nach fünf Spielen sind bemerkenswert. rw

Concordia II:Jeglinger, Schierle, Mettlach, Peter, Stölze, Vock, Schestag, T. Helberger (46. Evans), Mayer, Sarac (46. Grötzki), Borchert. Bank: Rettenbacher, Varty, Weldai.